Index Traum/Traumsymbole |
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Energie-Polaritäten (Yin-Yang) in der Traumsymbolik© copyright
Alfred
Ballabene |
Bei Kundalinimeditationen und Lichtmeditationen kann man sehr leicht aus dem energetischen Gleichgewicht zu kommen, was sich in einem Energiemangel, Überhitzung, nervlicher Überreizung und Verkühlungen (als Folgeerscheinung von Energiemangel) und chronischen Entzündungen äußern kann. Hinweise in der Traumsymbolik können uns vorwarnen und veranlassen zu ausgleichenden Meditationen überzugehen.
Mond (Yin) - Sonne -
Feuer (Yang) |
Die Polaritäten sind bildlich gesprochen Mond (kalt, weiß) - Feuer (heiß, rot). Die Sonne ist die ausgleichende Mitte.
Beachten wir zunächst nur die beiden polaren Energien. Während der Kundaliniyoga nur eine Oben/Unten Polarität kennt, und deshalb einfach zu verstehen ist, so ist der taoistische Yoga komplexer. Hier finden sich Yin und Yang nicht nur als Oben/Unten Qualitäten, sondern auch als polare Erscheinungen, die holistisch in allen Elementen und Eigenschaften anzutreffen sind. So hat die sexuelle Energie sowohl einen Yang-Aspekt (Hitze, Feuer, Herz) als auch einen Yin-Aspekt (Kälte, Wasser, "Nieren" = Abdomen). Da der taoistische Yoga mit den sexuellen Energien als Basiselement beginnt, so ist auch immer vom Yin-Zentrum im Abdomen die Rede, während Yin im indischen Yoga (Mond in der Haarlocke Shivas) und im tibetischen Yoga das Yin-Zentrum im Kopf liegt. Das mag zunächst für einige Verwirrungen sorgen. Bei der Traumsymbolik, die ja ebenso wie der taoistische Yoga viel mit Sexualität zu tun hat, werden die energetischen Auslegungen der Traumsymbole ebenfalls in Wasser=Yin und Feuer=Yang gegliedert.
Obgleich die drei Energieerscheinungen Feuer/Sonne/Mond im Yoga ein ihnen zugehöriges Chaka als Ursprungsort ihrer Qualitäten haben (in der Meditation, sonst nicht unbedingt), so weiten sie sich vom Chakra her aus und erfassen den ganzen Körper (inklusiv Subtilkörper). Wenn durch Blockaden ein gleichmäßiges Durchströmen verhindert wird, so kann es lokal zu Stauungen kommen, was an diesen Stellen als Hitze oder Kälte empfunden wird. Sonnenmeditationen, speziell in der Farbe der aufgehenden Sonne (rosa-orange) haben eine ausgleichende Wirkung.
Mond | Yin | weiß | kalt | Kopf | Schnee, Wasser |
Sonne |
- |
gelb |
- |
Brust | Färbigkeit |
Feuer | Yang | rot | heiß | Abdomen | Vulkan, Schlange |
Die Symbolbilder des Mondes und des Feuers stellen bereits sehr angeregte Energiezustände dar. In der Regel ist die Traumsymbolik für Yin und Yang weniger augenfällig und tritt selten als heiß und kalt auf. Sowohl Yin als auch Yang, die beide einen universellen Charakter besitzen und alle Erscheinungen der Welt in ihr Spannungsfeld mit einbeziehen (z.B. dunkel/hell), treten im Traum häufig als vitale und sublime Kräfte mit einer Affinität zur Sexualität auf, wodurch sich beide oft mit der Wasser- und Erd-Symbolik verbinden.
In seinem geistigen Aspekt ist Yin im Ajna-Chakra, bzw. im Kopf
beheimatet. Die symbolischen Erscheinungsformen sind meist in Gestalt von
Schnee (weiß und kalt) oder Wind (besitzt oft auch andere Bedeutung,
siehe Symbolik der Elemente).
In seinem Aspekt als Gefühl, Sexualität, Unbewußtes
wird oft Wasser als Symbolelement verwendet. Bei einem Ungleichgewicht
gegenüber dem tieferen und dem Körper zuzuordnendem Yang-Aspekt
(hier Erde) überflutet es den polaren Gegenaspekt und manifestiert
sich in der Traumsymbolik dann oft in Form von Überschwemmungen, Wasserrohrbrüchen,
Sümpfen etc.
Yang hat seinen Ursprungsort im Muladhara ( siehe Cakras und ihre Bedeutung ) bzw. im Hara (Bauch) - je nach Überlieferung, ob indisch oder taoistisch (bzw. tantrisch). Das Muladhara ist im Yoga das Erdzentrum. Erde ist die gebundene Yang-Energie. Yang, das sich nach oben hebt wird zu Feuer.
Yin |
Yin als Traumsymbol in seiner Wechselwirkung, in seinem inneren Strömen wird sehr oft durch das Strömen des Wassers, z.B. Fluß, Wasserleitungen, Dreinage ausgedrückt. Deutlich erkennt man die Symbolik in ihrer Zuordnung zur Yin-Energie bei energetischen Störungen, weil diese oft mit organischen Distonien verbunden sind und man dadurch die Traumsymbole durch körperliche Symbole in ihrer Zuordnung bestätigt finden kann. Hierfür typische Traumbilder sind: Wasserrohrbruch, Überschwemmungen, ins kalte Wasser fallen etc.
Wasser
Mig Sum, 15.2.1977
"Traum. Ich befinde mich in einer leerren Wohnung, die mit triefend
nassen Spannteppichen ausgelegt sind. Auch die Mauern sind feucht benetzt.
Ich wache auf und fühle mich fröstelnd. Ich nehme mir fest vor,
daß mir gesundheitlich nichts passieren würde und schlafe wieder
ein. Nach etwa zwei Stunden erwache ich erneut und bin ganz heiß
und schweißgebadet. Am Morgen jedoch bin ich frisch und bei guter
Gesundheit."
Milch
Durch ihre ernährende Eigenschaft gilt die Milch als Symbol einer aufbauenden, harmonisierenden Yin Energie.
Suryananda, 29.1.1976
"Mit einer Gruppe von Leuten befinde ich mich auf einer Wiese.
Da ruft jemand "Vorsicht" und wenig vor mir sehe ich eine Schlange,
die in gleitenden Sprüngen durch die Gruppe elt. Eine Frau stellt
nun eine Schale Milch vor die Schlange hin. Um in die Schale zu scheuen
richtet sich die Schlange ein wenig auf. Die Frau ergreift nun die Schlange
am Genik und hält sie über die Milch hin. Nachdem die Schlange,
erst jetzt sehe ich, daß sie eine schöne silberne Zeichnung
trägt, von der Milch gekostet hat, beginnt sie diese zu trinken."
Acharya, 21.2.1973
"Mit einer weißen Katze war ich während der ganzen
Nacht eingesperrt; dabei drohte sie fast zu verhungern. Am Morgen konnte
ich ihr endlich Milch geben, und sie trank diese ganz hastig und tauchte
ihren Kopf fast in die Schale hinein."
Verschüttete Milch ist ein Zeichen für Verlust an Lebenskraft.
Yang |
Blut als Yangsymbol
Samaya, März 1980
"....im Traum. ..Der Knall war so stark, daß ich gleich
vollbewußt war. Im selben Moment hatte ich das Gefühl, wie wenn
ich vom Bett weggeschleudert und wieder zurückfallen würde.Es
folgte eine sehr starke Belebung des ganzen Körpers.
Dann schlief ich wieder ein und nun kamen ganz verworrene Traumbilder von
roten Flüssen - Blut rann über Wasserfälle hinunter, oder
Springbrunnen waren mit roter Flüssigkeit gefüllt."
Wein
Wein in seiner Qualität als Flüssigkeit und in seinem Hitze Aspekt (Alkohol), speziell wenn Rotwein, stellt ein sehr zutreffendes Symbol für die Kundalini dar und fand Eingang in die Rituale von diversen Religionen (Judentum, Christentum) bis zum Tantrismus (eine Yogaform, in der die Sexualität eine besonders große Rolle spielt). Zudem führt Alkohol zu veränderten Bewußtseinszuständen und galt aus diesem Grund auch als Symbol für spirituelle Verzückung und den Geist Gottes.
Tyagesha, 4.2.1974
"Im Ashram hat es eine große Feier gegeben und wir sitzen
danach alle am Mittagstisch beisammen. Wir haben auch Wein am Tisch stehen.
Eigentlich wäre mir weißer lieber gewesen, aber es ist nun mal
roter. Dafür ist er recht kühl, um nicht zu schaden. Wir trinken
ihn mäßig nach dem vegetarischen Mahl und in gehobener Schwingung.
Der Wein beflügelt unseren Geist, jedoch ganz anders als drüben
im Nachbarraum mit Gasthauspublikum. Es kommt nämlich darauf an, in
welcher Verfassung man ihn trinkt. Bei uns herrscht sakrale Stimmung."
Satyakama, 27.1.1977
"Gehe auf einen Weinberg auf einem großen ungegliederten
Südhang. Viele Menschen arbeiten hier, es wird gepflügt, die
Reben werden geschnitten und es herrscht ein reges Treiben. Ich spreche
mit einem Mann, der mir sagt, daß alle Schlangen tot wären und
nun erst fällt mir auf, daß der Erdboden fast ganz mit toten
Schlangen bedeckt ist. Einige regen sich noch und ich erwache aus dem Traum."
Deutung: der Wein stellt die sublimierten Triebkräfte dar. Zu den natürlichen Triebkräften, wie sie durch die Schlangen dargestellt werden, herrscht noch ein ambivalentes Verhältnis und es herrscht das Bestreben sie zu bekämpfen, abzutöten. Diese Einstellung wurde sicherlich vom Christentum als unser hiesiges Kulturelement übernommen. Es wird übersehen, daß die Triebkraft die Quelle aller Spirituellen Kraft ist. Sublimieren dieser Kräfte ist für den Yoga nicht ausreichend - die Kräfte müssen sich auch permanent erneuern und nachströmen - Sexualität ist die Quelle innerer Kraft.
Erdgas
Vayu, 24.10.1977
"In der Küche wurde von Guru Ananda die Herdflamme angezündet.
Mir erschien die Flamme zu groß und ich beschloß ein metallnetz
darüber zu legen, um die Flamme besser zu verteilen. Jedoch der rahmen
des netzes zerschmolz, er war aus Plastik. Dann sah ich einen alten Bunsenbrenner
und ich riet davon ab ihn zu gebrauchen, weil er bei Erdgas eine zu hohe
Flamme abgibt. Gleich darauf war ich mit einem Gasanschluß beschäftigt.
Er war lediglich mit einem Gummistöpsel abgeschlossen und das entzündete
Gas schoß mit starker Flamme hervor. Ich versuchte die Flamme zu
löschen und das Rohr abzudichten, aber es gelang nicht und so lief
ich zum Gaszähler und drehte den Haupthahn zu.
Gleich anschließend, nachdem das Gasproblem gelöst war, befand ich mich in einem Weinkeller. Ich saß an einem Tisch, vor mir ein Vierterl Weißwein mit einem Schuß Sodawasser. Nach einiger Zeit stand ich auf und ging zahlen. Gleich darauf erwachte ich, stark erhitzt."
Deutung: Das Erdgas ist "brennende Luft". Luft ist ein Symbol für das Mentale (siehe C.G. Jung). Unruhiges Denken durch heißen Kopf. Tatsächlich war ich nach dem Erwachen stark überhitzt, ohne jedoch zu schwitzen (Yangüberschuß ist oft trockene Hitze wie bei Fieber) Der Kopf war besonders heiß. Den Vortag hatte ich einen unkotrollierbaren Strom ständiger Gedanken. Ich konnte selbst mit Mühe keine innere Stille erreichen. Auf dem Körper fühlte ich heiße Flächen, wie sie sich sich bei Kundalinistau ergeben.
In der folgenden Nacht am 25.10. hatte
ich folgende zwei Träume:
"In einem Traum befand ich mich in einer Fabrik. Hier wurden auf Laufbändern,
die schräg nach oben führten, Weintrauben sortiert. Nur die schönen
Beeren wurden auf dem Laufband belassen und gelangten dann zur Presse.
Dabei sagte ich noch zum Besitzer und dessen Familie, die ebenfalls um
mich stand: "Die nächste Generation wird nur noch ein Viertel
der jetzigen Menge bearbeiten und dennoch eine reichere Ausbeute haben."
"Im zweiten Traum befand ich mich im Labor. Vor mir stand eine mit Wasserstoff gefüllte Gasflasche. Wie ich am Ventil herumhantierte, ich glaube ich wollte das Ventil zudrehen, wurde es undicht und Gas strömte aus. zuerst befürchtete ich eine Explosion, doch beruhigte ich mich schnell. "Durch das entweichende Gas würde der Druck nachlassen und es wäre keine Gefahr mehr zu befürchten", so dachte ich."
Deutung: Obwohl die Hitze in den Träumen nicht mehr so unberechenbar war wie in jenen der vorherigen Nacht, war dennoch am darauffolgenden Tag keine Besserung meines Zustandes (Kundalinistau) zu sehen. Die Gedanken waren unruhig und der Körper stellenweise brennend-stechend überhitzt. Es hatte keinen Sinn die geplanten Übungen weiterhin konsequent durchzuführen.
Sonne |
Die Verschmelzung von Yin und Yang bedutet, daß der innere polarisierte Spannungszustand ausgeglichen wurde - eine Harmonisierung. Vom Standpunkt des Yoga ist darauf hinzuweisen, daß ein Ausgleich (Harmonisierung) im Prinzip wünschenswert ist und angestrebt wird, daß man jedoch auch sehr oft bewußt eine Polarisierung (Spannung) fördert, weil dies belebend wirkt und weil dadurch das allgemeine Energieniveau gehoben werden kann. Der energetische Yoga besteht aus einem Spiel von aufputschen (Polarisierung) und Ausgleichen (zähmen der aktivierten Kräfte). Die Verschmelzung von Yin und Yang ist demnach kein Endziel, sondern eine Zwischenphase der Festigung eines erworbenen Energieniveaus. Der im Yoga angesteuerte Prozess (Durchlichtung, Spiritualisierung = Bewußtwerdung) geht nach wie vor weiter. |
Butter
Die goldfarbene Butter ist ein Sublimat aus der Yin - Lebensenergie. Aus der weißen Milch (Yin) wird die goldgelbe Butter (Sublimation) durch einen Umwandlungsprozess.
Öl
Öl hat die Bedeutung "goldenes Wasser", aus ihm entsteht Licht. Es besitzt die Eigenschaften beider Gegensätze -- das Flüssige vom Wasser und das Brennbare vom Feuer. Diese Verschmelzung konträrer Elemente hat geradezu etwas magisches an sich und es verwundert nicht, daß das Öl in Mythologie und Religion große Bedeutung erlangt hat. Da unter Wasser (Wasser des Lebens) meist die Libido verstanden wird, so können wir Öl als die sublimierte und aufgespeicherte sexuelle Energie betrachten, Produkt und Reservoir einer erwachenden Kundalini. Solcherart kann man aus der Warte des Yoga das Bibelgleichnis von Matthäus (25, 1-15) verstehen:
Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen:
"Dann wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleichen, die mit ihren Lampen dem Bräutigam entgegen gingen. Fünf aus ihnen waren töricht und fünf klug. Die Törichten hatten zwar ihre Lampen bei sich, aber ohne Öl. Und die Klugen trugen in Krügen noch Öl für die Lampen bei sich. Der Bräutigam blieb länger aus und alle wurden schließlich schläfrig und nickten ein. Da, um Mitternacht, erscholl der Ruf: "Der Bräutigam! Auf! Gehet ihm entgegen!" Alle jene Jungfrauen erhoben sich und machten sich ihre Lampen zurecht. Da baten die Törichten die Klugen: "Gebt uns von eurem Öl! Unsere Lampen gehen aus!" Die Klugen aber sagten: "Das geht nicht an; es möchte sonst für uns und euch nicht reichen! Geht lieber zu den Krämern!" Sie gingen hin, um zu kaufen. Da kam der Bräutigam. Die bereit waren, gingen mit ihm zur Hochzeit ein und die Tür ward geschlossen. Später kamen auch die anderen Jungfrauen; sie riefen: "Herr, mach uns doch auf!" Doch er erwiderte:"Fürwahr, ich sage euch, ich kenne euch nicht!" So seid denn wachsam, weil ihr weder den Tag noch die Stunde wisset!"
Aus "Dichter erzählen ihre Träume"
von Martin Kiessig, 1976
I.Kurz, Seite 99
"Um das Jahr 1890 in Florenz, zu einer Zeit, wo ich vorübergehend
an körperlicher und geistiger Gedrücktheit litt, die mir das
Arbeiten erschwerte, erwachte ich eines Nachts durch eine Stimme von entzückendem
Wohllaut, die mir rezitativisch in Ohr sang: "Fehlt's deinem Lämpchen
an Öl?"
Es klang wie ein Arielgesang, halb neckend und zugleich liebevoll aufmunternd,
und hallte noch melodisch im Raume nach, als ich schon erwacht war. Eine
tiefe Beseligung blieb davon zurück."
Yin-Yang im Kundalini
Yoga |
Im Kundaliniyoga wird versucht die in jedem Menschen vorhandenen und schwach aktiven Yin-Yang-Kräfte in höchstem Maße zu steigern. Dieses in Gang gesetzte gesteigerte Energieniveau setzt im Menschen innere Energieströme in Gang, die an sich das Bestreben haben, die getrennt lokalisierten Energieansammlungen (z.B. Kopf, Basis der Wirbelsäule) wieder auszugleichen. Der wahrgenommene Kundalinistrom ist demnach eine Art Entladung bzw. Ausgleich von inneren Ungleichgewichten (Polaritäten).
Die beiden Kräfte Yin und Yang fließen laut Yoga durch zwei Nadis (Kanäle) die sich um die Sushumna (Wirbelsäule) winden. Die Nadis heißen Ida und Pingala. In der Meditationspraxis vernachlässigt man den etwas verwirrenden Strömungsverlauf und übt einfach geradlinig auf die Wirbelsäule, indem man sich auf- und abströmende Kraftflüsse vorstellt.
Der Taoismus ist bezüglich der Energieströme im Menschen etwas genauer und besser informiert als der Yoga, siehe z.B. die Akupunktur. Bei den Chinesen wird die Grundenergie Chi in Lichtenergie umgewandelt. Die Polarisierung in Yin und Yang ergibt sich daraus, daß das Chi in verschiedenen Spannungsfeldern kreist, umgewandelt und durchlichtet (verdichtet) wird. Diese Spannungsfelder oder "Generatoren" werden als körperliche Organe gedacht:
Das Herz steht für Feuer und Yang
das Abdomen für Wasser und Yin
Durch das Vermengen von Feuer und Wasser (Yang u. Yin) erfolgt die Umwandlung
in einen höheren "Aggregatzustand" (chin. alchemistisch
wird das Wasser durch die Einwirkung von Feuer verdampft). Die Praxis beweist,
daß diese Techniken zielführend sind, die Erklärungsversuche
sind aber sehr problematisch. Es könnte genauso sein, daß die
"höheren Energien" durch die Konzentration (Meditation)
entstehen (die Organe wären dann bloß Konznetrationsobjekte).
Die Wirkungsweise des taoistischen Yoga läßt sich also nicht
aus den Organen erklären, vielleicht aber durch die Technik:
Das Hinunterdrücken der Hitze (des Feuers zum Wasser) erinnert an
die Technik des gehauchten Herzensgebetes, bei dem der Atem hinuntergepreßt
wird.
Das Hitzezentrum ist bei den
Auch im taoistischen Yoga begnügt man sich nicht Chi über Yin und Yang in Ching (goldfarbenes Sublimat) umzuwandeln, sondern genausowichtig ist die Nachbeschaffung von Grundenergien, die in den Umwandlungsprozess einbezogen werden.
Yang im Kundaliniyoga |
Yang manifestiert sich im Kundaliniyoga als eine erdhafte körperliche Grundenergie, erkennbar als Vitalität, aber auch in Form von Hitze und Bewegungsphänomenen. Yin ist nicht so greifbar erdhaft und in seinem Ursprung und in der Möglichkeit seiner Wahrnehmung subtiler. Wenn wir von den etwas verwirrenden taoistischen Zuordnungen absehen, so ist Yin im Kopf beheimatet und mit den Denkprozessen im Kopf verbunden, mit deren Steuerung, was auch oft mit Willenskraft gleichgesetzt wird, denn diese ist dazu wohl nötig. Die Yin-Übungen sind demnach typischerweise Konzentrationsübungen, Kontrolle der Gedanken durch innere Stille, In-Sich-Hineinhören etc. Die Yin-Übungen sind allesamt sedierend, während die Yang-Übungen, oft verbunden mit Körperübungen, absolut belebend sind.
Kundalini in seiner Manifestation als Yang
Kundalini-Übungen sind belebend und stärken die Vitalität, weshalb viele Kundaliniübungen, die zur Hebung von Yang-Energie gedacht sind im Westen als Gesundheitsübungen übernommen wurden, in völliger Zweckentfremdung ihrer ursprünglichen Absichten (z.B. der Hath Yoga). Bei den Kundalini (Yang) - Übungen wird versucht im Menschen Hitzeströme zu aktivieren, die dann durch Verschmelzen mit Yin wieder ausgeglichen werden. Dieses Erzeugen von Hitzeerscheinungen erfolgt sowohl durch Muskelkontraktionen in verschiedener Höhe der Wirbelsäule, um gleichzeitig die damit einhergehenden Hitze-Vorstellungsübungen zu erleichtern. Gleichzeitig erfolgen Übungen auf die gesamte Wirbelsäule, um Blockaden zu beseitigen. Wenn merkbare Energieströme in Gang gesetzt werden, so bezeichnet man diese als Kundaliniströme.
Beim Erwachen der Kundalini sind "Feuer"-Träume Gang und Gebe. Häufige Symbole sind folgende:
Feuer
Beim Traumsymbol Feuer läßt sich der
Hinweis auf Yangüberschuß nur in größerem Zusammenhang
(z.B. mit energetischen Meditationen) deuten und von Feuer als Symbol eines
heftigen psychischen Transformationsprozesses unterscheiden. Was den Umgestaltungsprozess
durch Meditation anbelangt, wobei Yang als reinigendes Element eingesetzt
wird, kann man dies sehr gut mit einem herdfeuer vergleichen: Nur wenn
das Feuer gezähmt und unter kontrolle gehalten wird, ist es nützlich.
Befindet es sich außer Kontrolle, so verbrennt mitunter das Haus.
Im selben Sinne kann die außer Kontrolle geratene Kundalini zerstörend
wirken.
Siehe auch die Träume in den Tonübungen
nach Karl Weinfurter von Hella Heller
Ratnasambhava,
Feb.1981 "In der Wohnung eines Bekannten, mit dem ich viel Gemeisamkeiten habe und der in diesem Traum die Züge eines Magiers hatte, stand ein sehr großer Ofen in der Ecke. Der Kamin war sehr gut belüftet und gelbes Feuer loderte darin, so heftig, daß Flammen und Rauch über einen halben Meter weit in das Anschlußrohr geblasen wurden. Es gab noch ein zweites, horizontales Anschlußrohr und auch hier schlugen die Flammen hinein. Gegenüber der gelbrot erleuchteten Nische, in welcher der Ofen stand war ein großer eiserner Apparat mit vielen Röhren und Kolben. Er sah unheimlich aus und hatte irgend etwas mit der Kraftversorgung des Hauses zu tun. "Das ist ja eine richtige Esse!", rief ich. - Da kamen von irgendwo her, aus dem ungewissen Dämmer des Raumes, weiße Vögel geflogen, die in kühnen Schwüngen durch die flammenleuchtende Esse wie durch eine Kuppel aus Feuer kreisten." Kommentar: Ich hatte gerade eine Erkältung hinter mir, in der ich immer wieder weißes Licht eidetisch wahrnahm und außerdem von Kopfschmerzen gepeinigt wurde. Ich hatte die Erkältung dadurch zu überwinden versucht, indem ich viel auf Wärme übte und mir feuriges Orangelicht um den Körper herum vorstellte. Außerdem waren die Orang-Visualisationen am Vorabend sehr gut gelungen. Noch den ganzen Tag war ich stark aufgeschwungen und von lichter Wärme durchströmt. Zugleich war ein Wetterumschwung, der endlich nach der nassen Kälte Sonne brachte. |
Vulkanträume
Oft wird in Vulkanträumen auch von Erdbeben geträumt. Erdbeben sind direkte Empfindungen von kinetischen Kundalinimanifestationen (auch im Wachzustand, im Bett liegend hatte ich oft den Eindruck, und ebenso viele Yogis aus meinem Bekanntenkreis, daß das Bett von einem Erdbeben geschüttelt würde). Ist die Stauung der Kundalini-Energie sehr groß, treten Träume mit Vulkanausbrüchen auf.. Die rotglühenden Lavaströme sind ein Symbol für die Hitzeströme, die nun auftreten, sich über den Körper ausgießen und lokale Hitze-Stauungen verursachen.
Vayu,
1977 "Die Menschen fliehen aus der Großstadt. Irgendwo in der Steeiermark läuft die Straße knapp an einem frisch ausgebrochenem Vulkan vorbei. Er spukt Feuer und Lava fließt herab. Wir riskieren noch vorbei zu kommen und haben Glück. Hinter uns wird die Straße von Lava verschüttet." |
Samaya, Sommer 1980
"Ich hatte eine gute energetische Periode und war viel mit den
Gurus beisammen.
In den vergangenen Nächten ist mir bei den Träumen deren energetische
Aussagequalität aufgefallen. Ich hatte einen großen Yang-Überschuß,
was sich in einem Traum mit einem Hausbrand zeigte. Am nächsten Tag
brannten schon ganze Landstriche, ganze Dörfeer wurden von Brandbomben
zerstört und viele Explosionen ereigneten sich
Dann hatte ich folgenden Traum:
Ich fühle mich sehr heiß, die Luft ist heiß, und ich kann
kaum atmen. Die Füße brennen, ja ich laufe im fast glühenden
Sand. Jetzt bemerke ich es: alle Leute fliehen, alles rennt und sucht Schutz.
Wir sind in der Wüste, ich blicke zum Himmel empor und sehe rotglühende
Wolken langsam in eine Richtung ziehen. Alles ist rot und heiß, unerträglich.
Ich laufe und laufe, aber es gibt keinen Ausweg. Der Vulkan kann jeden
Augenblick ausbrechen. Ja, der Vulkan! Ich drehe mich um, und wirklich
erblicke ich in der glühend heißen Wüste einen kegelförmigen
Berg - von ihm geht diese ganze Hitze aus. Er glüht und droht jeden
Augenblick zu zerspringen. Er wölbt sich langsam auf, die Hitze wird
unerträglich. Alles, die ganze Umgebung ist von dieser Hitze durchdrungen
und strahlt auch in allen möglichen roten Schattierungen. Bald danach
wache ich auf, von Hitze durchpulst."
Anmerkung: das Wetter war warm, aber nicht heiß. Zu dieser Zeit hatte ich eine erfolgreiche Periode bei den Erwärmungsübungen, konnte die Energie jedoch nicht in höhere Aspekte umwandeln.
Die Umwandlung von Yin und Yang zu Licht |
Dies ist die gelungene Transformation der "materiellen" Erscheinungsformen von Yin/Wasser und Yang/Erde zu Mond-Licht und Feuer-Licht --- das Materielle wurde (in uns) wieder zum kosmisch-spirituellen Urgrund zurückgeführt.
Sehr häufig finden sich durchlichtete Yinbilder als Zustandsbilder während der Meditation. Zustandsbilder sind eidetische, kurz aufblitzende Bilder, welche für den Meditierenden ein Indikator seines Jeweiligen Zustandes sind (deshalb der Name). Solche typischen Yin-Zustandsbilder sind Autoscheinwerfer, Straßenbeleuchtungen, Kerzenflammen, weiße Sonne, Mond, Sterne, leuchtender Schnee.
Yin
Wasser - Schwan - Mond
Hier symbolisiert der Schwan den Prozess der Vergeistigung (bei den Alchemisten galten Vögel als Symbol für Dämpfe). Der Schwan ist vergeistigte Yin-Kraft, die sich vom "stofflichen" Wasser (elementare Yin-Kraft) abhebt und dem Kosmischen (Mond, Spirituelles) zustrebt.
Aus: H.Wittmann-Kirschbaum, "Träume
des Lichts", 1967, S.34
"Heute Nacht war ein weißer Schwanenprinz mein Freund. In
einem Walde ging er zu meinen Füßen nieder. Auf seinem Kopf
trug er eine goldene Krone mit Edelsteinen. An ihren Spitzen glänzten
diamanten. Ich spielte mit dem Schwan, und wir hatten uns sehr lieb. Da
kam plötzlich ein böser waldgeist durch die Luft dahergefahren,
der wollte mir den Schwan fortnehmen. Er trug an seinem Leibe ein zerrissenes
Federkleid, und über der einen Schulter hing ihm ein toter Schwanenkopf.
Ich sagte, daß ich um den Schwan kämpfen wolle, wer der Stärkere
sei, dürfe ihn behalten. Ich mußte einen großen Holzstock
mit einem Hieb auseinanderspalten. Das habe ich auch getan, mit einer Axt,
die ich vom Zauberer bekam. Als das geschehen war, entschwand der böse
Geist, doch sein böser Bann hielt meinen Schwanenfreund umfangen.
Er lag wie tot auf der Erde und hielt seine Augen geschlossen. Da dachte
ich nach, wie ich ihn wieder zum Leben erwecken könnte. Ich hob ihn
von der Erde auf und trug ihn zu einem See, legte ihn ins Wasser, das sehr
rein und durchsichtig war. Da schlug der Schwan die Augen auf und war vom
Zauber erlöst."
Yang
Wird das Energieniveau des Yang weiter gehoben und zwar nicht im Sinne von Feuer (Mehrung der Energiemenge), sondern im Sinne von Licht (Qualität), dann erscheint es als Strahlungsquelle, etwa im Symbol der auf oder untergehenden Sonne. Gleichzeitig wirkt die Umwandlung zu Licht ausgleichend und heilend (die energetischen Ungleichgewichte wie Hitzestau lösen sich auf). Gleichzeitig ist diese Umwandlung von Yang zu Licht (gilt auch für Yin) in den Träumen deutlich als eine Umwandlung in Richtung Bewußtheit zu erkennen (dies ist ja auch die Zielsetzung des Yoga) - ich habe eine größere Anzahl von Sonnenträumen gehabt (sowohl rote, gelbe als auch weiße Sonnen = Yang, Ausgleich, Yin) und in praktisch allen Träumen wurde ich durch dieses Traumereignis bewußt mit einer zumeist inneren euphorischen Gehobenheit.
Vayu, 1966
"In glücklicher Stimmung ging ich einen breiten Weg durch
einen sommerlichen Laubwald. Der Weg führte leicht bergan auf die
Kuppe eines kleinen Hügels. Oben angelangt öffnete sich der Wald
zu einer Lichtung, die eine wunderbare Perspektive bot. Vor mir lag ein
stiller See mit klarem Wasser und über dem See erhob sich soeben die
Sonne in einem strahlendem Orange der Morenröte. Vom Anblick gebannt,
blieb ich andachtsvoll stehen."