Liebesmystik |
Vor 11 Jahren war ich verbittert und die Welt erschien mir düster. Ich durfte meine Religiosität nicht ausleben. Ich fühlte mich beengt und gefesselt, denn in mir loderte das Bedürfnis nach Antworten und Klarheit. Aber ich konnte diese nicht finden.
Ich hatte damals einen Pater. Bei dem beichtete ich einmal in Monat und zwar heimlich.
Er war ein reiner Mensch und voller Ehrfurcht. Aber obwohl ich damals sehr rein lebte und vollkommen in mich gekehrt war, betrachtete er mich nicht als würdig die Hostie einzunehmen. Für mich bedeutete das Einnehmen der Hostie den Zutritt zur Gemeinschaft und die Aufnahme durch Gott. Durch die Verweigerung der Hostie wurde mir dies verwehrt. Ich habe damals sehr darunter gelitten. Aber er meinte, ich sei noch nicht soweit. Nun ja, es war nicht gut so. Ich habe nur gezittert und wusste nicht was ich tun sollte. Ich war so voll der Sehnsucht und wusste nicht wodurch sie erfüllt werden könne! Bis ich mich eines Tages im Klo eingesperrt habe und mir die Seele vom Leib geheult habe. Ich durfte mich ja nicht erwischen lassen und der einzige Ort, an dem ich mich verstecken konnte war ja das Klo. Beim Heulen habe ich ganz deutlich gespürt, dass ein Engel da war (weiss gekleideter Mann bzw. er hatte einen hellem Körper. Er war so zärtlich, so sanft und so voller Liebe. Er hat versucht, mich zu trösten, aber ich war untröstlich. Ich verstand nicht, was mit mir los war. Ich fragte mich warum Gott mich nicht hörte, wo ich mich doch so sehr nach ihn sehnte. Es war sehr schlimm, denn ich hatte das Empfinden, Gott hielt sich zurück! Ich verspürte Sehnsucht und fühlte mich verbunden, aber jener Gott blieb mir gegenüber taub. Ich habe immer gewusst, dass es mehr als Gott gibt. Ich hatte das Empfinden, dass der Himmel nur so von "Engeln" wimmelte.
Beim Beten in meinem Bett - beten war nur dann möglich, wenn ich mich ins Bett legte und so tat als würde ich schlafen - habe ich einige Male AKEs (außerkörperliche Erlebnisse) bei vollem Bewusstsein gehabt. Ich schwebte einige Meter über dem Körper. Alles war so rein, friedlich, still und ich meinte dabei, der ganze Himmel sähe mich an und der ganze Himmel wäre offen. Diese Zustände waren mir fremd. Ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. Ich hatte Angst, blieb aber ruhig, denn ich war hierbei von tiefer Ehrfurcht ergriffen, denn ich spürte das Göttliche nahe. Aber es hielt sich zurück. Klar, ich war noch nicht für die Wahrheit bereit. Meine Vorstellungen waren randvoll mit Dogmen und religiöse Ansichten gefüllt.
Ich erzählte meinem Pater von den AKEs. Damals wusste ich ja nicht dass es AKEs waren. Ich schildere ihm nur wie es sich ereignete. Er sagte mir, es sei nichts Wichtiges und ich sollte es vergessen. Das war es. Nun ja, dann kam der Niedergang. Ich kam nicht damit klar, dass ich meine "Sünden" beichten sollte, dass ich davon befreit wurde, aber dass ich dennoch eine Sünderin blieb. Daher war ich verbittert und fühlte mich missverstanden. Daher die Verbitterung in meinen folgenden Worten, die ich damals schrieb:
„Wenn ihr mit euren dogmatischen und selbstsüchtigen Lehren versucht, mir zu erklären, was „Göttlichkeit “ bedeutet, dann kocht mir das Blut in den Adern, meine Brust wird zu Feuer, und mir ist es danach laut zu schreien: Es ist Liebe!!
Über das wahre Leben wollt ihr mich aufklären, womit kann ich es verdienen und verlieren kann. Und dabei wisst ihr nicht einmal was wahres Leben bedeutet. Geschweige denn womit es zu gewinnen sei.
Ich behaupte nicht, dass ich alles weiß. In Wahrheit weiß ich nicht einmal einen Bruchteil darüber. Aber ich weiß sehr gut, zu wem ich gehöre: zum Licht und Liebe. Und ich bin dankbar dafür. Das genügt mir.
Stundenlang versucht ihr, mir die Liebe Gottes darzulegen. Ich verstehe nicht, was müsste hierbei noch erklärt werden??? Was sollte man daran ergänzen oder verbessern? Nichts. Also, lasst es so sein, wie es ist: Liebe. Und versperrt die Liebe nicht mit euren leblosen Moralismen.
Mein Gott, wie sehr plagen sich einige, um über dich pausenlos zu spekulieren. Dein Wesen ist für viele immer noch ein unbegreifliches Mysterium. Viele erkennen dich nicht wie du in Wahrheit bist. Soll ich denen also einfach sagen, dass dich im Herzen zu erleben, das Paradies bedeutet. Und das Herz zu vermauern und deinen Ruf zu vergessen, die Hölle ist…“