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Übung des "Sich-Gewahr-Werdens"


Teil 1


© copyright Alfred Ballabene, Wien

Dies ist die Hauptübung eines Yogapraktizierenden, welche dieser während des Alltages praktiziert. Sie verhilft ihm zu einer objektiveren Selbsteinschätzung, zur Korrektur von Fehlverhalten und zu einem tieferen Verständnis seiner Psyche.

Was beinhaltet die Übung?

! Es ist ein Sich-Beobachten, Sich-Kennenlernen und Sich-Selbstgestalten. !

1. Nicht in den Handlungsablauf eingreifen, sondern beobachten.
Um eine Verfälschung des Auslöser/Reaktions-Mechanismus' möglichst zu unterbinden, vermeiden wir vorerst in unser Reaktionsschema durch eine idealisierte und erzwungene Verhaltensweise einzugreifen. Wir lassen allem seinen freien Lauf. Erst nach dem Ablauf von Ereignis und Reaktion beginnen wir Beobachtungen abzuberufen und zu analysieren.

Die Übung soll zu einer höheren Ethik, zu mehr Selbstbewußtsein und besserem Durchsetzungsvermögen verhelfen.

2. Langsam und dafür gründlich vorgehen.
Um einen wirklichen, gefestigten Fortschritt zu erreichen, muß diese Übung systematisch und über lange Zeit geübt werden. Wer plötzlich all seine Fehler und Schwächen mit einem Schlag beseitigen will, dem wird dies nur scheinbar auf kurze Zeit gelingen und bald werden sich wieder alle Fehler so wie früher manifestieren. Er wird über seinen Mißerfolg frustriert sein und zusätzlich an Selbstvertrauen verloren haben. Um dies zu vermeiden beginnt man mit den Eigenschaften, die am augenscheinlichsten sind und daher am meisten den Fortschritt behindern. Langsam schreiten wir zu immer subtileren Eigenschaften fort.

3. Aufzeichnungen machen, um Oberflächlichkeiten zu vermeiden.
Schriftlich oder symbolisch. Wenn Gefahr besteht, daß andere in unseren Aufzeichnungen herumschnüffeln könnten, so machen wir unsere Aufzeichnungen symbolisch z.B. Schüssel mit Sand, dahinein stecken wir Disteln für ungute Eigenschaften, Blumen für gute. Es bleibt eines jeden Phantasie überlassen.


Die Stufen des Übungsweges:

   Erste Stufe

Zunächst beobachten wir das gröbste Fehlverhalten, nämlich äußere Taten und Handlungsweisen.wie Bequemlichkeit, Gewohnheiten, Ängste, Feigheit etc. Haben wir uns zur Genüge diesbezüglich kennen gelernt, beginnen wir mit der Korrektur. Wir registrieren auch Positives und beachten es zwecks inneren Gleichgewichtes.

   Zweite Stufe

Nun wendet man sich den Gefühlen zu, die sich für die Mitmenschen sichtbar auswirken und diese kränken und verletzen können. Wir analysieren den psychischen Ursprung dieser Gefühle und versuchen sie abzubauen. Wir tun dies nicht mit Gewalt und durch Unterdrücken, sondern durch gutes inneres Zureden, so als wäre unsere Psyche ein guter Freund.

   Dritte Stufe

Wir konzentrieren uns jetzt auf unsere Gefühlswelt, deren äußere Manifestationen wir zum Selbstschutz schon lange kontrollieren und nur in abgeschwächter Form gelegentlich in Gesprächen zeigen, wie Neid, Überheblichkeit, Unzufriedenheit etc. Es sind Gefühle, die wir uns oft nicht zugestehen und vor uns selbst verleugnen. Oft sind wir bei ihrer Entdeckung schockiert. Wir haben jedoch hierbei Geduld mit uns und versuchen uns durch gutes Zureden zu beschwichtigen. Unter allen Umständen muß Selbstbestrafung vermieden werden, dies führt nur zu größeren Spannungen und verschärft die Situation.

   Vierte Stufe

Wir beobachten unsere Gedanken, die sich sozusagen als Kommentar auf diverse Situationen bilden. Wir hören uns unsere inneren Selbstgespräche an, ohne sie zu unterbinden und werden mit ihnen vertraut. Wenn wir fortschreiten, werden in diesen Gedanken aggressive Elemente zunehmend abgebaut werden.

   Fünfte Stufe

Kontrolle von Gedankenketten. Wir unterbinden sinnloses "Im-Kreis-Denken". Dazu gehören auch Melodien, die uns in edlosen Wiederholungen durch den Kopf gehen und die wir eventuell nachsummen oder hierzu den Rhytmus klopfen.

   Sechste Stufe

Unser Bewußtseinsschwerpunkt ist im Anahata (Herz-Chakra) und strahlt Liebe und Kraft aus. Aus dem Bewußtsein unserer Unvergänglichkeit und kosmischen Verbundenheit schöpfen wir Mut und Zuversicht. Wir brauchen uns um nichts mehr kümmern, weil alles so geschieht, wie es sein soll. Es herrscht Harmonie in uns und um uns!


Kennzeichen des Fortschrittes

Wir erlangen Ausgeglichenheit, Zuversicht, Lebensbejahung, innere Stärke und eine frohe, positive Lebenseinstellung. Um uns diese Ziele nicht zu schwer erreichbar zu machen, meiden wir nach Möglichkeit ungute Menschen und Situationen.

Ein zusätzlicher Indikator unseres inneren Fortschrittes findet sich in unserer Traumwelt. Die Träume werden plastischer, farbenfroher und angenehmer in ihrem Inhalt. Zumeist sind wir in unseren Träumen von Freunden umgeben. An den Träumen erkennen wir auch, ob unser ethisches Verhalten tief verwurzelt ist (dann ist es auch in den Träumen vorhanden), oder ob es nur eine äußere Maske ist, mit der wir uns selbst und die Mitwelt betrügen.


Beobachtung und Analyse:


    Beobachtung der Reaktionen:

  • Welches Ereignis hat den Reaktionsablauf ausgelöst?
  • Welche Emotionen hatte es zur Folge?
  • Welche körperlichen Begleiterscheinungen waren zu beobachten?
    (Erröten, Veränderung der Körperhaltung, Muskelspannungen in Gesicht, Schulter, Nacken etc.)
  • Welche Gedanken(-ketten) folgten darauf?
    (Rachegedanken, Fluchtgedanken in eine heile Welt, Kompensationsgedanken in denen wir besser und überlegen sind etc.)
  • Welche Reaktionen wurden bei meinem Gegenüber ausgelöst?
  • Wie reagierten unbeteiligte Beobachter?


    Analyse der Ereignis/Reaktionskette:

  • Welche früheren Schlüssel-Erfahrungen ließen mich verstärkt und besonders reagieren?
  • Welche Schwächen und Stärken konnte ich hierbei an mir beobachten?
  • Ist meine Reaktionsweise nicht typisch menschlich und wird von mir nur überbewertet?
  • Verursacht meine Reaktionsweise an anderen Menschen Kränkung und Leid? Hat ihre Korrektur deshalb Vorrang?
  • Empfinde ich mein Verhalten nur deshalb für mich störend, weil es nicht einer Idealvorstellung von mir entspricht?
  • Hat die innere Konfliktsituation ihre Wurzeln darin, daß ich etwas Besonderes sein will und ich mich nicht damit begnüge nur ein normaler Mensch wie jeder andere zu sein?


    Vorsätze zur Korrektur und zum Aufbau einer stabileren Psyche:

  • Ist eine Korrektur überhaupt nötig und ist mein Verhalten nicht durchaus natürlich?
  • Versuche ich meine Sensibilität, Gefühle und Denken, die sich in meiner Reaktion zeigen zu verbergen?
  • Sind diese meine Reaktionen vielleicht wichtige Signale für meine Mitmenschen, damit sie wissen wie sie sich mir gegenüber verhalten sollen, und werden dadurch vielleicht Mißverständnisse vermieden?
  • In welcher Form wünsche ich mir in Zukunft zu reagieren?


Erwerben von psychischen Grundkenntnissen und solchen der Verhaltensforschung

Zusätzlich zu den Übungen des "Sich Gewahr Werdens" versuchen wir uns Grundkenntnisse in Psychologie und Verhaltensforschung zu erwerben.

Verhaltensforschung:
An Säugetieren, speziell an Primaten: Imponier-, Rivalitätsverhalten, Gruppenverhalten, Rangordnungssignale, Beschwichtigungssignale etc.). Beobachtung an Tieren.

Psychologische Grundkenntnisse
Selbststudium durch Lesen von Literatur
Ausdeutung von Träumen


Durchtesten unserer Möglichkeiten und Korrekturen

Durch oftmaliges Beobachten unserer Reaktionsschemen werden wir mit den Abläufen vertraut und wissen sie im voraus einzuschätzen. Jetzt ist es relativ leicht korrigierend einzugreifen, dh. wir ändern willentlich unsere Reaktion.
Hierbei versuchen wir folgendes zu beobachten: