Index: okkulte Geschichten |
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Seltsame Erzählungen
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Alfred Ballabene,
Wien, 1998
Dislokationen von Raum und Zeit
J. Michell u. R.J.M. Rickard: "Die Welt steckt voller
Wunder", Eccon Verl., 1977
Laura Jean Daniels erzählte der Kolumnistin Joyce Hagelthorn in der Dearborn Press (Michigian,1o.Mai 1973), sie sei eines Abends nach der Spätschicht auf menschenleeren Straßen nach Hause gegangen und habe zum Mond aufgesehen.Als sie wieder ihre städtische Umgebung betrachten wollte, war sie verschwunden! 'Selbst die Gehsteigplatten waren nicht mehr da, und ich ging einen mit Klinkern gepflasterten Weg entlang. Auf beiden Seiten standen keine Häuser, aber etwa loo Meter vor mir erkannte ich ein strohgedecktes kleines Haus...die Nacht duftete schwer nach Rosen und Geißblatt.
Als ich dem Weg folgte und mich dem Haus näherte, sah ich zwei
Leute im Garten sitzen, ein Mann und eine Frau in sehr altmodischer Kleidung.
Die beiden waren offenbar sehr verliebt, sie umarmten sich, und ich konnte
den Gesichtsausdruck der Frau erkennen.' Während sie sich noch fragte,
wie sie sich bemerkbar machen sollte, lief ein kleiner Hund kläffend
auf sie zu:
Er zitterte am ganzen Körper. Der Mann sah auf und rief dem Hund zu,
er solle zu bellen aufhören. Ich spürte irgendwie, daß
mich der Mann nicht sehen konnte, und trotzdem roch ich die Blumen und
spürte die Klinke der Gartentür unter meiner Hand.
Während ich noch überlegte, was ich tun sollte, drehte ich mich nach den Weg um, auf dem ich hergekommen war - und sah wieder meine Straße!
Aber ich spürte noch immer die Klinke in meiner Hand. Ich sah erneut zu dem kleinen Haus - es war verschwunden.
Ich stand auf offener Straße, ganz in der Nähe meiner Haustür. Das Haus, das Liebespaar und der kleine Hund waren verschwunden.
Mitten im leeren Raum ohne alles Leben
(Das seltsame Erleben einer Dimensions-Veränderung)
J.P.L. Chapman, Poole, Dorset, Engl.. aus: Die andere Welt, Vol.( (1967),
S. 696
Eines Frühlingsmorgens 1956 erwachte ich bei tobendem Schneesturm. Ich wußte, daß dieses Unwetter meine Frau arg bekümmern würde, denn sie hatte Blumendekerationen für ein Wohltätigkeitsfest zu arrangieren.
Der Schnee schmolz bald, hatte aber sicher nachteilige Wirkung auf manche zarten Frühllngsblüten gehabt.
Etwa eine halbe Meile von unserem Hause entfernt befindet sich eine breite Hauptstraße, reich umsäumt mit Bäumen und Rhododendron Sträuchern. Neben einem riesigen Wohnblock befanden sich dort noch drei sehr große unbebaute Grundstücke. Im Laufe der Jahre hatte das natürliche Wachstum diese Grundstücke teilweise überwuchert.
Meine Frau schlug vor, dort nach Blumenstauden zu suchen, die sie für Ihre Veranstaltung benötigte.
Wir betraten also die besagten Bauplätze, wo meine Frau bald einen großen, blütentragen Kirschbaum innmitten des Gestrüpps entdeckte und einige Zweige abzubrechen begann.
Ich sagte Ihr noch, sie möge mich rufen, wenn Ich ihr helfen solle, und ging weiter. Auch Büschel von Schlüsselblumen hatten wir noch in der Näho gesehen und uns gewundert, daß diese hier hatten gedeihen können.
Während meine Frau am Kirschbaum beschäftigt war, war ich stehengeblieben, um einen Blick auf die benachbarten Mietshäuser und dann auf die Schlüsselblumen zu werfen. Als ich wieder aufblickte, war das Mietshaus verschwunden! Doch alles andere schien ganz normal.
Die Erstaunlichkeit meines Erlebnisses kam mir zum Bewüßtsein, den sie unterschied sich sehr von meinen ebenfalls wunderlichen, aber gewohnten Besuchen anderer Dimensionen im Schlaf.
Plötzlich und auf dramatische Weise veränderte sich auch die übrige Umgebung, das heißt: ein ungeheurer, fast leerer Raum umgab mich. Trotzdem hatte ich meine. Orientierung nicht verloren, denn der Sonnenschein gab mir den Eindruck von Wirklichkeit.
Würde Ich aus der augenblicklich anderen Dimension je wieder herausfinden? Der "Ausgang" mußte mit meinem "Ein- tritt" identisch sein, dachte ich.
Um meinen Standort zu markieren, bohrte ich zwei gekreuzte Stöcke in den Boden. Dann ging ich in die Richtung, wo das Mietshaus sein mußte - und darüber hinaus! Ich erreichte keine Häuser, keine Straße, keinen Straßenverkehr - alles glich mehr einem nach allen Seiten geöfineten riesigen Raum ohne eine Spur von Leben.
Nun besann ich mich plötzlich, daß meine Frau besorgt sein mochte. Ich ging die ziemliche Entfernung zu den gekreuzten Stöcken zurück.
Als ich laut meine Frau rief, erwiderte diese: "Wie hast du mich erschreckt! Wo bist du gewesen? Ich habe gerufen und gesucht, konnte dich aber nicht finden!"
Ich beruhigte sie mit der Ausrede, "ein kleines Experiment" gemacht zu haben.
Meine Frau schlug vor, nochmals den ganzen Platz zu durchsuchen, ehe wir mit unseren Kirschblütenzweigen fortgingen. Dadurch hatte ich noch Gelegenheit, Untersuchungen anzustellen.
Alles schien wieder "normal" zu sein. Das Mietshaus war an seinem alten Platz. Die Büsche, Bäume und Gewächse waren wieder sichtbar. Doch war da eine Merkwürdigkeit: der Boden, auf dem ich gewesen war, trug keine Spuren. Ich konnte meine Fußspuren in Richtung auf das Mietshaus zu sehen, doch endeten sie plötzlich, als habe ich mich an dieser Stelle in Luft aufgelöst. Außerdem begannen die Spuren meines Rückweges ebenso unvermittelt!
So frage ich mich : "War ich tatsächlich in einer anderen Dimension? (Aus: "Psychic News" Nr 1824 od. 1024?, übers. von E.M. Körner)
Franz Grillparzer Tagebücher
(Bericht aus Bad Tatzmannsdorf, wo Grillparzer zur Kur weilte)
"Ich war früh aufgestanden, hatte Wasser aus dem Sauerbrunnen getrunken, gebadet, darauf wieder einen Becher Wasser getrunken und ging in den Garten spazieren. Da kam ich auf einmal in einen bisher nie betretenen Teil desselben. Er war so schön, die Baumpartien so reizend, daß ich mich nicht genug wundern konnte, ihn früher nie bemerkt zu haben. Nur waren leider keine Bänke da, indes mich alles einlud, mich niederzulassen. Meine Aufgabe war, noch einen Becher Wasser zu trinken; ich kehrte daher um mit dem festen Vorsatze, den Platz gleich nach dem Trinken wieder aufzusuchen. So geschah, ich hatte mir den Weg durch eine früher oft betretene Allee von kleinen Bäumen gemerkt, die Gartenpartie aber war nicht mehr aufzufinden, denn sie hatte nie existiert."
Trat ich auf eine Irrwurz?
"Die andere Welt", Bd. 6(1967), Seite 556
Im Bayrischen Wald, wo wir sieben Jahre lang gewohnt haben, erzählte mir eine Gärtnersfrau einmal folgende wahre Begebenheit:
Eines Tages war sie in den Schwammerln (Pilzen) gewesen an einem Ort, den sie ganz gut kannte, sei jedoch auf eine Irrwurz getreten und, habe danach keinen Weg und Steg mehr erkannt und habe erst nach Stunden wieder zurückgefunden.
Ich nahm das alles etwas ungläubig zur Kenntnis, doch sie warnte mich; auch mir könnte es einmal passieren.
Wenige Monate danach, an einem heißen Sommertag, ging ich mit meinem Mann in ein Waldstück, wo man auf weichem Nadelboden und unter hohen Tannen die gesuchte Kühle fand. Mein Mann saß lesend da und ich ging mit bloßen Füßen den Hang abwärts, durchbrach ein kleines Gebüsch und erschrak, als ich plötzlich in ein kühles Rinnsal trat und über eine Wurzel hinweg hinaustrat in eine Umgebung, die ich nie zuvor gesehen hatte. Die Sonne schien wie durch einen Schleier. Statt unter hohen Tannen stand ich in einem verfilzten Waldstück und suchte mir den Weg zurück, fand ihn aber nicht.
Mein Rufen, ich konnte nicht weit von dem Ruheplatz meines Mannes entfernt sein - fiel auf mich zurück, wie aus einer Glocke. Alles war unheimlich und düster, und ich irrte durch den Wald und fand mich nicht zurecht.
Ich suchte den Sonnenstand und fand ihn nicht, hörte auch keinen Laut und keinen Vogel; es war ganz unheimlich. Dann fiel mir die Erzählung der Gärtnersfrau ein und ich befreite mich von dem Angstzustand, der mich richtig umklammert hielt. Ich sagte mir: du warst am Berg, und unten am Berg entlang läuft die Straße, von da kannst du dich wieder hinauffinden.
So geschah es dann auch. Nach fast zwei Stunden fand ich meinen Mann,
der weder mein Rufen, noch ich das seine gehört hatte, obwohl nur
eine geringe Entfernung zwischen uns lag.
(Frau A.H.in W.)
Alfred Ballabene, Wien, 1998