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!!!Warnung!!! Die Durchführung der hier gebrachten Meditationen und Übungen erfolgt auf eigene Gefahr. Die Übungsangaben sind in gekürzter Form gebracht und erfordern Grundkenntnisse oder die Anleitung von einem Meditationslehrer.!!!
Yogi den Ida Pingala Atem durchführend
Aus: "Fakire und Fakirtum" von Richard Schmidt, 2te Auflage,
1921, Hermann Barsdorf Verlag, Berlin
Abb.: S. 185
Vorstellung:
Die "Luft" wird durch den Kopf bis an die Basis der Wirbelsäule
eingeatmet und wieder ausgeatmet. Kopf und Wirbelsäule werden in der
Vorstellung mit Prana (Lebensenergie) angereichert.
Leider wird dieser Teil in Europa meist vernachläßigt, womit
diese Übung dann zu einer leeren Farce wird!
Im orthodoxen Yoga wird diese Übung oft mit medizinisch absurden Vorstellungen gekoppelt. Die Ursache liegt in den alten anatomischen Vorstellungen des Yoga. Bedenken wir, daß der Yoga schon viele Jahrtausende alt ist. Früher dachten die Yogis, daß die Luft durch den Kopf die Wirbelsäule entlang als kühler Strom abwärts geatmet werden kann (Pingala Kanal). Auf dem Weg nach unten wurde der Luftstrom (Vayu) allmählich in Apana (= heiße Luft) umgewandelt. Wenn der Anus nicht fest verschlossen ist kann sie als Apana (genau genommen ein Furz) entweichen. Dies soll verhindert werden durch Kompression des Anus und die Luft soll wieder als heißer Strom den Ida Kanal nach oben strömen und dann ausgeatmet werden.
Das Kuriose ist, daß die mit solchen Vorstellungen durchgeführte Übung - in dieser Form muß sie den Kundalini Praktiken zugerechnet werden - durchaus einen starken Effekt hat. Das heißt mit anderen Worten: die Übung hat sich durch Ausprobieren und Erfahrung entwickelt und als solche bewährt. Natürlich wollte man wissen, was da so vor sich ging und bildete ein der damaligen Zeit entsprechendes Erklärungsmodel herum. Nun die Erklärungen sind nichts wert, die Übung jedoch schon! Das ist der kurze Sinn der langen Rede.
Wenn man an den alt-anatomischen Vorstellungen nicht fest hält, kann man die Übung enorm vereinfachen: man erspart sich die Nasenflügel zuzudrücken und atmet statt dessen völlig normal und ruhig, vielleicht etwas tiefer. In Gedanken läßt man die Energieströme, wie sie beim Ida Pingala Atem angegeben werden nach unten und oben strömen. Dies ist eine Aufladungsübung (siehe "Untersuchungen zu Äthertheorien" im Hauptindex) mit guten Effekten.
© copyright Alfred Ballabene, Wien, 1999