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!!!Warnung!!! Die Durchführung der hier gebrachten Meditationen und Übungen erfolgt auf eigene Gefahr. Die Übungsangaben sind in gekürzter Form gebracht und erfordern Grundkenntnisse oder die Anleitung von einem Meditationslehrer.!!!
Ein Yogi und neben ihm Shiva (der Vater der Yogis)
Aus: "Fakire und Fakirtum" von Richard Schmidt, 2te Auflage,
1921, Hermann Barsdorf Verlag, Berlin
Abb.: S. 262
lieber Florian,
ja, das stimmt, ich habe kaum Pranayama Übungen im Netz - die
orthodoxen Übungen waren nie meine Stärke und ich habe auch nie
viel davon gehalten (z.B. von Ida-Pingala Atem, ein "Muß" im Yoga,
halte ich gar nichts - weil in den Yogaschulen nur geatmet wird und der
geistige Teil der Übung dort nicht existent ist).
Dennoch mache ich sehr viele Atemübungen - es sind jedoch subtile Atemübungen.
Alle Kreisläufe, beginnend mit Wärmekreislauf, über Energiekreisläufe
bis zu Lichtkreisläufen (mein jetziger Schwerpunkt durch viele Jahre),
alle diese Kreisläufe sind mit dem Atem gekoppelt (so wie im taoistischen
Yoga oder tibetischen oder wie beim SOHAM Japam (von dem ich viel halte,
als Kundalini Übung).
Beim Einatmen ziehe ich Licht aus der Transzendenz (höheren Ebenen)
in mich ein,
beim Ausatmen assimiliere ich es (färbe ich es um, passe es meiner
Schwingung an) oder strahle es in die Welt aus.
Ebenso gehen alle Energieübungen (Kundaliniübungen ) in dieser Art: Einatmend Energie die Wirbelsäule hoch, Ausatmend die Energie die Wirbelsäule runter, oder vorne runter oder über die ganze Oberfläche runter. Es pielt auch keine Rolle, wenn man die Zyklen mit umgekehrter Atemfolge koppelt (im Kriya Yoga machen sie es z.B umgekehrt als sonst üblich).
Die Atemzüge, die ich bei diesen Übungen mache sind gut ausbalanziert: etwas tiefer und langsamer atmend als sonst - das belebt und läßt einem während der Meditation nicht wegdösen. Wenn man zu tief einatmet, kommt es zu Atempausen und Störungen des Atemrhytmus'. Das Atem-Zentrum im Kleinhirn, wertet das Signal "zu viel Sauerstoff im Blut" (durch zu tiefes Atmen) dahingehend aus, daß es den Befehl liefert "weniger atmen". Da aber Analyse (des pH Wertes im Blut, denn der ändert sich mit der Atmung) und Befehl mit einer Verzögerung ablaufen, so geschieht auch der Ausgleich verzögert, wodurch eine gleichmäßige Atmung verloren geht.
Wenn jetzt die Atmung zu langsam wird, so resultiert daraus ein Wegdriften der Gedanken und ein Eindösen (Folge von Sauerstoffmangel).
Das ist so der kleinere und einfachere Aspekt der Atmungs Physiologie.
Ein komplizierterer ist jener, wo man durch sehr forzierte Schnell und Tiefatmung oder durch langes Atemanhalten (Khumbhaka) den pH Wert ("Säuregrad") im Blut drastisch ändert. Das kann zu halluzinativen Zuständen führen (da ist wenig darüber bekannt) - diese Effekte, nämlich an Sauerstoffmangel findest Du bei Halluzinationen von Bergsteigern in großer Höhe oder bei Tauchern.
Genau dieser Sauerstoffmangel ist es, auf den es die Yogis abgesehen
haben:
forziertes, schnelles Tiefatmen, um dem Atemzentrum das Signal "Blut
wird alkalischer" zu geben. Dann hält man sehr lange Khumbhaka, ohne
daß sich das Atemzentrum regulierend einschaltet (denn es hat eine
zeitliche Verzögerung), so daß eine sehr starke Acidizierung
(das Blut wird saurer durch mehr Co2 im Blut) möglich ist mit Zustandsveränderungen.
Da jedoch bei diesem Prozess möglicherweise viele Gehirnzellen Zugrunde
gehen können (genau weiß man es nicht, glaube ich) ist mir diese
methode zu riskant.
Jetzt weißt Du auch, weshalb in meinen Seiten die orthodoxen Atemübungen so zu kurz kommen.