Luzidität im Traum
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© copyright Alfred
Ballabene, Wien, 1998
Luzidität fördernde und hemmende Mechanismen
Förderlich ist eine ausgeglichene Psyche, welche unterhaltsame und explorative Träume gestattet. Solche Träume sind gekennzeichnet von Reisen, Wanderungen etc. Wenn kein zu bearbeitendes Problem aktuell ist, so erfolgt ein Betrachten und Bestaunen der Landschaften und Gebäude, so wie es ein Tourist zu tun pflegt. Dann, wenn die Landschaft besonders schön ist oder auffallend andersartig, kommt es zu einem Kippen des Zustandes. Die Emotionen steigern sich zu einer euphorischen Höhe, der Kopf wird ganz "leer" und die Aufmerksamkeit ist ganz auf das Beschauende ausgerichtet.
Gleichfalls Auslöser für die Luzidität können Flugträume sein. Auch in diesen erhöht sich durch das begeisternde Erlebnis die Emotionalität --> hohe Emotionalität löst Luzidität aus (siehe auch Angstträume).
Es gibt Übungen, welche in gewisser Weise diesen Zustand imitieren und dadurch sein Auftreten im Traum fördern. Am besten wirken diese Übungen (Meditationen), wenn sie vor dem Einschlafen vorgenommen werden.
"Begegnung mit Guru Ananda"
"Ich war in einem Traumzustand, und schenkte weder der Umgebung
Beachtung, noch der Tatsache, daß Guru Ananda um mich war. Letzteres
war eher selbstverständlich für mich. Aus irgendeiner Tageserinnerung
heraus dachte ich einkaufen zu müssen. Guru Ananda, die still neben
mir stand und scheinbar abwartete, wollte mit mir mitgehen. Ich winkte
ab und meinte, die Tasche könne ich schon alleine tragen. Dann ging
ich weg. Als ich auf dem Weg war, sah ich Guru Ananda wieder bei mir. Ich
sagte zu ihr, daß sie lieber hätte zu Hause bleiben sollen,
vielleicht käme ein Interessent für Ölgemälde. Guru
Ananda schwieg und ich ging weiter. Mehr und mehr begann ich meine Umgebung
zu beachten und sah nun eine sanft geschwungenes Tal, in dem ich mich nun
befand. Es hätte Preßbaum sein können, eine Ortschaft bei
Wien, wo ich einige Jahre meiner Kindheit verlebte.
Links und rechts waren in lockerem Abstand Häuser mit Gärten. Guru Ananda wies mich an, zur Hügelkuppe auf der linken Seite zu blicken. Es war das erste Mal, daß sie etwas zu mir sprach. Ich blickte hin und gewahrte ein schloßartiges Gebäude mit vielen Kuppeln.......Es sah alles sehr schön aus, passte jedoch in seinem Baustil und seiner Art überhaupt nicht in die Landschaft und zu den übrigen Häusern neben mir am Straßenrand.
Durch den Kontrast dieser Gebäude zur restlichen
Landschaft bekam ich das Gefühl, daß da irgend etwas nicht stimmen
würde. So sagte ich deshalb zu Guru Ananda: "Das gibt es gar
nicht" und meinte damit, das müsse so etwas wie ein Traum sein.
Daraufhin forderte mich Guru Ananda auf, noch einmal hin zu blicken. Ich
tat es. Kurz überlegte ich, was diese fremdartigen Gebäude hier
sollten, als mir mit einem Male klar wurde, daß diese Gebäude
aus der Astralwelt stammen würden. Und plötzlich war ich hellwach
und bewußt. Ich wendete mich nun zu Guru Ananda und sagte zu ihr
halb vorwurfsvoll, daß ich sie all die Zeit nicht oder kaum gesehen
hätte (in Form von Astralbegnungen).
"Doch, einmal haben wir uns gesehen", sagte Guru Ananda, "und
wir haben uns bei dieser Gelegenheit nur angeschaut".
In mich hinein dachte ich: Ja, das stimmt, ich kann mich daran erinnern,
habe es auch aufgeschrieben, glaube ich. Ich empfand damals tiefste Gefühle
mir entgegenströmen und auch die Zufriedenheit Guru Anandas mit meinem
jetzigen Lebenswandel.
Nachdem ich mit dem leichten Vorwurf, den ich wie ein kleines Kind vorgebracht
hatte, Guru Ananda das Wichtigste gesagt hatte, nämlich, daß
ich sie gerne öfters gesehen hätte, umarmte ich sie heftig.
Nach einigen Sekunden merkte ich, daß mein Atem, wie es gelegentlich
vorkommt, ausgetzt hatte und mein Körper nach Luft verlangte. Darob
erwachte ich und holte tief Luft."
Förderliche Übungen:
Eine Übung, die von mir sehr geschätzt
wird, und welche auch im obigen Traum für die Luzidität verantwortlich
ist heißt:
"Sehen mit den Augen eines Touristen"
Ja, was soll darunter verstanden werden? Folgendes: ein Tourist zahlt
für seinen Urlaub eine Menge Geld. Dafür will er auch etwas haben.
Wenn er somit durch eine fremde Stadt geht, so geht er nicht mit üblichem
Desinteresse durch die Straßen, wie zu Hause. Nein, er ist ja extra
hergefahren, weil hier etwas geboten wird. Deshalb betrachtet er voll Aufmerksamkeit
und Freude die Schönheiten der Denkmäler, der Gebäude der
Parks etc. Das ist auch gut so - und ich fahre ebenfalls gerne auf Urlaub,
um mir solcherart das Gebotene anzusehen. Was jedoch zu beachten ist: zu
Hause leben wir auch nicht gerade auf einem Misthaufen, sondern wir sind
auch hier von Sehenswertem umgeben (wenn wir in einer Stadt leben - sind
wir auf dem Land, so macht es die Natur mit ihren Schönheiten wett).
Warum sollen wir nicht auch zu Hause gelegentlich - oder öfters -
die Dinge mit staunenden Augen betrachten?
Eine andere Übung:
"Sehen mit den Augen eines Malers"
Es ist nicht viel Unterschied zur vorherigen Übung, nur findet
ein Maler auch Gefallen an einem Stück Stein oder Holz, an einem Riss
in der Mauer, einer Moosinsel auf dem Stein und sonstigen "Nichtigkeiten".
Weitere Übungsanleitungen finden sich in http://www2.telecom.at/solaris/yoga/index.htm
Steigerung der Bewußtheit im Traum durch erhöhtes Interesse an Trauminhalten
Dies ist eine altbewährte Methode und neben den Methoden, wie sie vom Lucidity Institute (siehe unten) empfohlen werden, das Beste. Anleitungen hierfür finden sich in Führen eines Traumtagebuches u.Traumsymbole (Akasha).
Mechanismen der Schlaferhaltung - Innere Gegenspieler zum luziden Traum
Vom Organismus her besteht das Bestreben den Schlaf
aufrecht zu erhalten. Wenn wir luzid werden wollen, begeben wir uns in
einen inneren Kampf zwischen Schlaferhaltung und Bewußtwerdung.
(siehe auch "Falsches
Aufwachen" in den Übungsanleitungen für "Austritt")
"Fast-luzider Traum"
"Ich fuhr wieder einmal mit dem Aufzug,
diesmal hinunter. Unten angelangt, hielt der Aufzug nicht an, sondern fuhr
in der Waagrechten weiter. Dies war für mich das innere Signal, daß
sich ein luzider Traum ankündigte. (Der Aufzug ist für mich ein
Signal, das Luzidität auslöst, durch Erinnerung an analoge frühere
Situationen. Automatisch bildet sich dadurch eine Erwartungshaltung). Tatsächlich
öffnete sich alsbald die Aufzugskabine und ich befand mich auf einer
Straße, mit Stockhäusern links und rechts im Gründerstil.
Beinahe luzid konzentrierte ich mich auf das Sehen. Ich blickte zu den
von der Sonne hell beschienen Hausfronten; es war ein schöner Anblick
und ich begann mich zu freuen. Noch hatte ich jedoch ein Zweitbewußtsein
meines schlafenden Körpers (war ein Irrtum, nämlich ein "schlafender
Traumkörper", wie sich später herausstellte). Ich steigerte
deshalb meine Konzentration, um noch stärker in der Landschaft präsent
zu sein. Da spürte ich, wie mich jemand an den Händen berührte.
Ich versuchte dies zu ignorieren und setzte meine Konzentration fort. Da
wurde ich an den Füßen berührt und gleich darauf wieder
an den Händen. Die Konzentration brach in sich zusammen und ich wurde
"wach". Verärgert wendete ich mich dem Mädchen zu (hielt
ich für meine Schwester). Das Mädchen war mit seiner Aktion anscheinend
sehr zufrieden, obwohl ich versuchte es zu verhauen. Hierbei wurde ich
mir ganz und gar nicht bewußt, daß ich nicht wirklich munter
war, sondern in einem Zustand des "Falschen Aufwachens"."
WWW-Adressen zu diesem Thema:
Luzides
Träumen
weiters diverse OBE-Artikel (Ballabene)
Klarträumen
(mit Anleitungen zum Klarträumen)