Kundalini |
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Ballabene, Wien
Die Entscheidung
Was wird im Yoga, und in den vielen anderen esoterischen Lehren angestrebt? Die meisten Lehren sind im Ziel identisch, einem Ziel, das viele Namen hat und doch allen ein und dasselbe erscheint: Erleuchtung, Selbstverwirklichung, kosmische Einheit, All-Liebe, Gottesverwirklichung, All-Einheit, Befreiung (mukhti), Überbewusstsein. Es mag noch mehr Namen geben.
Als ich begann die ersten Schritte auf meinem spirituellen Weg zu gehen lernte ich: "Das Ziel eines Yogis ist es einen Zustand zu erreichen, der jenseits von Raum und Zeit ist, jenseits der Schöpfung. Da dieser Zustand jenseits der Polaritäten ist, kann er nicht beschrieben werden, denn eine jede Beschreibung beinhaltet eine Abgrenzung - und für diesen Zustand gibt es keine Abgrenzen. Deshalb sagt man "neti, neti" - das heißt auf Deutsch "nicht dies, nicht das". Eine andere Bezeichnung ist "sat-chit-ananda" = "Sein-Bewusstheit-Glückseligkeit".
Wie gelangt man zu diesem Zustand? Man konzentriert sich auf das Ajna Chakra, das ist das Chakra zwischen den Augenbrauen, und schließt alle Gedanken und Gefühle aus. Nichts soll sich im Inneren regen - es herrscht große Stille. Wenn man Glück hat oder es einem gegeben wird, kippt der Zustand der Meditation zu einem Zustand des veränderten Bewusstseins und wir befinden uns in einem Zustand grenzeloser Ausdehnung, jenseits von Zeit und Raum. Auch jenseits vom Ich - deshalb gibt es da keine Reflexionen über vergangene Leben, Zukunft oder was immer sei - denn das Bewusstsein einer Schöpfung ist nicht mehr vorhanden.
Die Methode, um diesen Zustand zu erreichen, birgt auch Gefahren in sich. Wennm man nur ein wenig in diesen Zustand eintaucht, einen Hauch hiervon abbekommt, man aber noch im Ichbewusstsein verankert sind und in der Welt, so bekommen man ein Gefühl immenser Macht. Eine innere, magische Kraft, die alle Grenzen zu sprengen scheint. Es ist ein berauschendes Gefühl, dem man wie einer Sucht (und das ist es auch) verfallen kann. Diese zum Teil Erleuchteten, ob noch verkörpert oder jenseitig, sind zumeist Wesen einer hohen Sphäre, aber einer kalten Lichtsphäre - unter meinen Bekannten nennen wir solche Wesen "Weißlichtige" - sie strahlen nämlich ein blendend weißes, jedoch kaltes Wesen aus, ohne jegliche Anteilnahme und Gefühl. Sie dienen niemandem und unterwerfen sich keiner Ideologie. Sie kennen nur ihren eigenen Willen und dieser Wille ist ungeheuer stark.
Shakti und Mahashakti - oder einfach nur "die Göttin"
Wenn wir mit der Shakti in innigen Kontakt treten und wir sie lieben, wollen wir natürlich auch wissen wer oder was sie ist.
Was sie ist, das erkennen wir bald, denn sie zeigt es uns ganz offen. Die Shakti ist voll innerer Nähe, ist immer bei uns, liebt uns, verzeiht usnere Fehler, hat Geduld und ist bemüht uns Kraft und Stärke zu übermitteln.
Wenn wir wissen wollen, wer sie ist, da bekommen wir keine Antwort. Wir hören nur heraus, dass zwischen ihr, der Shakti und der All-Göttin, der Maha-Shakti, kein Unterschied ist. Wir können also nicht feststellen, ob wir einer persönlichen Shakti begegnen oder einem Allbewusstsein, das mit uns kommuniziert.
In ihrem Wesen ist nichts, was eine Person wäre. Nicht einmal eine mythologische "Götterperson" ist vorhanden. Somit gibt es auf eine Frage, welche die Shakti in eine Person eingrenzen will auch keine Antwort.
Nun zum Weg, den uns die Göttin lehrt und der ein anderer Weg ist als jener der Yogis, die auf das Willenschakra (Ajna Chakra) üben. Sie zeigt uns den Weg der alles verbindenden Liebe, der Einswerdung mit allem Leben. Wenn immer die Möglichkeit ist weist hin auf Liebe, Anteilnahme und Identifikation mit allen Wesen um uns. Natürlich hält sie keine belehrenden Reden oder Moralpredigten - das würde nur eine Göttin tun, die wir über ein unteres Chakra anpeilen, etwa dem Manipura Chakra. Dort unten, in den tieferen Chakras nimmt die Göttin ein menschliches Wesen an - ihre Ausstrahlung mischt sich mit der unseres Unterbewusstseins. Was wir dann empfangen ist nicht mehr rein - ich erinnere an das Beispiel mit den Sonnenbrillen.
Am besten verbindet man sich mit der Göttin durch ein oberes Chakra, vornehmlich den Tara-Chakras (das sind: Hridaya Chakra (neben dem Anahata Chakra), das Stirnchakra (inmitten der Stirne) und das Soma Chakra (ein Ende am oberen, rückwärtigen Gaumen und eines am Scheitel - jedes Chakra hat sein Gegenchakra und zusammen bilden sie eine Spindel)). Die Göttin lehrt uns nicht durch Worte, sondern über Zustände - sie zeigt uns wie es sein soll und daraus lernen wir. Liebe lernen wir folgendermaßen: wir finden Zugang zur Einmaligkeit, inneren Größe und Schönheit eines Wesens. Dann macht es auf kurze Zeit klick und wir sind eins mit dem Wesen - wir tauchen in den Menschen oder das Tier ein und empfinden seine Persönlichkeit als die unsere. Wir sehen auch die Welt aus der Perspektive jenes Wesens. Durch diese veränderte Perspektive des Seins und Wahrnehmens lernen wir vieles, das uns von der Logik her immer fremd geblieben wäre - vieles kann man mitunter sein, aber nicht ergrübeln.