Kundalini |
© copyright Alfred
Ballabene, Wien
Im Prinzip ist die Kundalini allen magisch-mystischen Kulturen bekannt, von den Buschmännern Südafrikas, den Aborigines in Australien, den Kahunas auf Hawai bis zu den Schamanen in Sibirien. Die Yogis in Indien, genau genommen die Vertreter des Tantra Yoga um Shiva, haben die Kundalini aus spiritueller Sicht am genauesten beschrieben und um diese Kraft ein sehr differenziertes Übungssystem aufgebaut. Andere asiatische Disziplinen sind wohl auch aus Indien inspiriert worden und haben dieses Wissen in unterschiedlichen Aspekten zusätzlich ausgebaut - von den Energiearbeiten mit Chi (Ki) bis zur Akupunktur.
Yogi und seine Kundalini
Im Tantra Yoga werden psychische Aspekte und Vitalenergien gerne personifiziert dargestellt. Da man annimmt, dass das Universum auch einen inneren Aufbau hat, von fest materiell in immer feineren Abstufungen bis zu feinsten spirituellen Lichtenergien (siehe Chakralehre), so haben alle psychischen und vitalen Aspekte auch ihre personifizierten Repräsentanten in feineren Ebenen. Das gilt auch für die Kundalini. Die Kundalini wird in ihren vitalen Aspekten als Schlange dargestellt und in ihren spirituellen Aspekten als Shakti. Die Shakti ist eine magische, schöpferische Kraft, welche als Fee (Dakini) für den Bereich der dichteren Ebenen (unteren drei Chakras) oder als Göttin (Herzchakra und darüber) personifiziert wird. In ihrer kosmischen Dimension entspricht sie der Allmutter, einer kosmischen, intelligenten Kraft, welche alle Lebewesen als ihre Kinder betrachtet. Die Shakti im Menschen oder die Mahashakti im Kosmos ist die lebensgebende Kraft, gleichsam eine Mutter, die aus sich das Leben gebiert. Das ist der tiefere Grund weshalb die Shakti als weiblich betrachtet wird.
Da im Tantrayoga der Kosmos als polar strukturiert aufgefasst wird, muss es auch einen männlichen Aspekt geben. Den gibt es auch. Während die Shakti als dynamische Kraft betrachtet wird, wird der männliche Aspekt als passiv und in sich ruhend gesehen. In der ikonographischen Darstellung sieht das so aus: Kali, die Mahashakti, tanzt auf dem schlafendem Shiva. (siehe: indische Tantra Lehren)
Da die Kundalini eine Kraft ist, die mit allen Ebenen in Verbindung steht, ist sie auch in der Lage zur Mittlerin des kosmischen Allbewusstseins zu werden. Sie wird dann von uns als eine goldene Lichtenergie wahrgenommen, welche uns in ein spirituelles "Magnetfeld" hebt, in welchem wir die göttliche Allkraft fast greifbar gegenwärtig fühlen.
(Kundalini)-Shakti mit Amrita-Gefäß
Als Spiegelbild der Göttin (Maha-Shakti) wird ihre Kraft und Harmonie uns mit den höchsten Gaben beschenken: Liebe, Glück, Zufriedenheit, Frieden und die Fähigkeit in schöpferischer Weise wahrzunehmen und uns auszudrücken.