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Traumniveaus


© copyright Alfred Ballabene


 


Das Bild (Sauriervorform der Vögel) entstammt der Zeitschrift "Spektrum d. Wissenschaft", 1998, Nr 4, S.46

Der Traum ist keine Funktion, welche sich eines jeglichen Einwirkens entzieht, sondern ist eine komplexe Gehirnfunktion, die gefördert werden kann und in ihrer Vollendung uns ein wunderschönes, phantastisches Reich erschließt. Hierzu empfehle ich den hier zitierten Artikel zu lesen:
  Die Entwicklungsgeschichte des Traumschlafes

Die unteren zwei Traumniveaus sind durch eine Folge von chaotischen Traumfetzen charakterisiert. Selbstverständlich erinnert man sich an solche verwaschenen Traumfetzen schlecht oder gar nicht. Mit höheren Traumniveaus werden die Bilder konkreter (plastischer). Dies können wir durch Traumschulung erreichen. Was erreicht werden soll ist eine Erhöhung der Aufmerksamkeit und Selbstreflexion während des Träumens. Als Folge dessen sind höhere Traumniveaus von zunehmender innerer Wachheit, von höherer Plastizität und gehobener Emotionalität gekennzeichnet. Das passive 'Geträumt-Werden' verschiebt sich mit höheren Traumniveaus zunehmend in Richtung zu einem aktiven Mitgestalten der Handlung. Die Handlung wird kontinuierlicher und weist weniger Brüche auf.

Manchen Menschen ist die "Kunst des Träumens" scheinbar schon von Natur aus mitgegeben, andere Menschen tun sich schwer. Auch, wenn sich manche leichter tun, muß im Prinzip sich jeder diese Fähigkeit durch Traumschulung erarbeiten. Diese Arbeit bestand bei mir in: Meditationen, Selbstbeobachtung während des Alltages, um 4 oder 5 Uhr morgens aufstehen (dies ist keineswegs angenehm), um Halbschlaftechniken zu üben. Am Anfang kam noch hinzu: Träume notieren und analysieren (dadurch wächst das Interesse).

Noch ein Hinweis: bei der Kategorisierung werden die Traumniveaus in einer idealisierten Form kontrastiert, und betreffen in etwa dem durchschnittlichen Erscheinungsbild. Tagesverfassung und Stimmungen fluktuieren ständig und damit ergibt sich auch bei den Traumniveaus ein ständiges Auf und Ab. Weiters sind die REM-Träume (um diese geht es hier) in den ersten Schlafzyklen prinzipiell kürzer und weniger plastisch.

Unterschiede und Tendenzen in der Richtung

Unbewußt

zur Luzidität

Geringe Aktivität des Frontalhirns Frontalhirn ist aktiv
Das Frontalhirn ist zuständig für strategisches Denken und planende Voraussicht. Die Aussagen über die Tätigkeiten des Frontalhirns sind naheliegende Vermutungen.
geringe Plastizität erhöhte Plastizität
rascher Szenenwechsel kontinuierliche Fortsetzung der Handlung
geringe Merkbarkeit des Geschehens einprägsme Traumhandlungen
alogische Szenerien oder "Wiederholungen" vom Alltag Umgebungen und Handlungen folgen den Gesetzen gewohnter Logik
"graue" Szenerie leuchtende Farben
Emotionalität wie im Alltag bzw Ängste euphorische Zustände
kommentierende Gedankenketten logisches Überlegen
getrieben Werden von einer vorgegebenen Handlung aufmerksames Beobachten und Beschauen
dominierender Persönlichkeitsaspekt,
verändertes personales Erscheinungsbild
selbstreflektierende Persönlichkeit
im Traum gefangen sein jederzeit fähig den Traum abzubrechen
Wahrnehmung nach "innen" gerichtet (in Hinblick auf die Auswirkungen der Szenerie auf das Ich) Wahrnehmung ist nach "außen" auf das Geschehen gerichtet
keine Kontrolle über das Traumgeschehen beim wieder Einschlafen Träume können in der nächsten Schlafphase fortgesetzt werden


1. Traumniveau
('keine' Träume)

Kennzeichnend für dieses Stadium ist, daß sich die Menschen an keine Träume erinnern können. Manche behaupten sogar nie zu träumen. Das stimmt natürlich nicht, wie die Traumforschung beweist. Die Behauptung, die man bisweilen (in der Esoterik) lesen kann, diese Menschen hätten ein unentwickeltes Innenleben, ist ebenfalls grundlegend falsch. Hochsensible und verfeinerte Menschen sind genau so von "Traumlosigkeit" betroffen. Wie kommt es zu dieser Feststellung nicht zu träumen, was ist die Ursache des Erinnerungsmangels?


2. Traumniveau
('Graue', unplastische, chaotische Träume)

Die Träume sind kunterbunte Handlungsfetzen mit Tageserinnerungen, Wünschen und Ängsten. Auf all dieses Geschehen wird reflektorisch, instinktmäßig reagiert. Diese Traumfetzen sind schlecht zu merken. Vielleicht bleibt gerade noch die letzte Szene vor dem Aufwachen in Erinnerung. In gewisser Weise erinnern diese Träume an kurze 'Selbstgespräche' während des Tages. Man wird von einem Impuls erfaßt (Argument) und reagiert darauf (Kommentar). Nach der Qualität der Träume befragt, behaupten Personen, bei denen dieses Traumniveau dominiert, daß ihre Träume grau seien und sie sich an keine Farben erinnern könnten.


3. Traumniveau
(die archetypische Symbolsprache der Psyche dominiert)

Die Träume sind färbig, plastisch und interessant. Im Gegensatz zu den Träumen im vorhergehendem Stadium erfolgt die Repräsentation der Persönlichkeit nicht mehr in einem einfachen Reaktionsschema, sondern in Form eines komplexen psychischen Gebäudes:




Collage von Jacqueline Esen:  Dona Quichota

Doña Quichota

Collage von eMail: Jacqueline Esen
Alte Homepage von Jaqueline Esen
Neue Homepage von Jaqueline Esen




Plastische, färbige, stark emotionelle Träume benötigen zu ihrem Entstehen eine Restaktivität von Phantasie und schöpferischer Kraft. Diese erforderliche Restaktivität (Wachheit) ist in diesem Traumniveau bereits vorhanden und zwar durch einen Regelkreis in Gang gehalten: die Träume sind interessant und plastisch; dadurch wächst das Interesse an ihnen - durch das Interesse an den Träumen (ist auch während des Träumens vorhanden) wächst die Luzidität und damit die Qualität der Träume.


4. Traumniveau
( 'magische' Fähigkeiten treten in Erscheinung)

Unterschwellig wird sich nun der Träumende seiner besonderen Fähigkeiten (in der Handlungsgestaltung) bewußt. Er/Sie greift mit 'magischen' Methoden ein. Magisch deshalb, weil diese Handlungsweisen in der materiellen Welt nicht durchführbar sind und somit anderen Gesetzmäßigkeiten gehorchen. Solange die Träume als real gehalten wurden, kam dem Menschen nie der Gedanke gegen physikalische Regeln im augenscheinlichen Sinne zu verstoßen. Dies gilt auch für nicht logische Handlungsfolgen. Ein Handlungsbruch mit anschließendem Ortswechsel, wie dies in niederen Traumniveaus häufig der Fall ist, entspricht den Gedankensprüngen im Alltag und entspringt nicht einer unterschwelligen Absicht. Im Vergleich dazu: ein Fliegen (ohne Flugmaschine) durch die Luft gehört weder mentalen noch materiellen Gewohnheiten an - es ist ein Bruch der inneren logischen Konvention. Dieser Bruch mit der Konvention ist nur möglich, wenn wenigstens unterschwellig bereits ein Erahnen eines anderen Zustandes, mit anderen Möglichkeiten, vorhanden ist. Dies ist deshalb möglich, weil die Erinnerung an den Alttag und seinen logischen (physikalischen) Gesetzmäßigkeiten noch gedämpft ist, Wille und Handlungsabsichten der Persönlichkeit jedoch schon teilweise präsent sind.

Immer wieder tauchen in Träumen des 4. Traumniveaus märchenhafte, mythologische oder fremdartige Örtlichkeiten und Wesen auf und der Traum erhält den Charakter eines aufregenden Abenteuers. Natürlich merkt man sich solch einen Traum entsprechend gut. Wenn man sich schon an einem magischen oder fremdartigen Ort befindet, ist die Assoziation, daß man selbst über magische oder andersartige Fähigkeiten verfügt nicht mehr so fern. Solche eigenen Fähigkeiten werden in diesen Träumen bereits bewußt (ohne inneren Handlungszwang) eingesetzt, um der Handlung zu einem positiven Ausgang zu verhelfen. Dennoch wird die Handlungsfolge nach wie vor vom UBW geleitet.


5. Traumniveau
('Eintauchen in transzendente Ebenen')

Der absurde, märchenhafte Charakter, wie er für das vorhergehende Stadium kennzeichnend war, ist in diesen Träumen mit einem Schlag verschwunden. Statt dessen bewegt man sich in einem Umfeld, das im großen und ganzen der vertrauten irdischen Welt gleicht. Man ist wieder der Schwerkraft unterworfen, Schweben ist zwar möglich, muß aber regelrecht erlernt werden (wobei man sich im Traum an früher erworbene Fähigkeiten erinnert). Jede einzelne Fähigkeit, die der irdischen Norm widerspricht, bedarf irgendwelcher Tricks, um den inneren Widerstand des UBW ('das gibt es nicht') zu überwinden. In der Hand eine Blume zu materialisieren und dabei hinzusehen und den Vorgang zu beobachten ist schier unmöglich. Dagegen hinter den Rücken zu greifen und die Blume hervorzuholen geht ohne Schwierigkeiten.

Die Akzeptanz durch die alltagsgeprägte Logik kann nicht von Anfang an durch den Kommentar "dies ist ein Traum, folglich kann ich machen was ich will" überwunden werden. Vielmehr werden die neuen "magischen" Fähigkeiten im Laufe mehrerer Träume trainiert. An diese Fähigkeiten erinnert man sich in späteren Träumen.

Ich erkläre mir die irdische Realitätsnähe dieser Träume folgendermaßen: in dieser Traumkategorie setzt bereits das logische Denken ein und ebenso unser Erinnerungsvermögen in Bezug auf wer wir sind und wie die Welt beschaffen ist. Die aktivierten, dem logischen und assoziativem Denken zugehörigen Areale der Großhirnrinde, zwingen das UBW sich an die Regeln der Logik zu halten. Wieso kann das UBW hierzu gezwungen werden? Es besteht ein inneres Bestreben den Schlaf aufrecht zu erhalten. Dies geschieht mit Hilfe von Beschwichtigungsfaktoren. Ein Beispiel: bei starkem Harndrang träumt man zu urinieren und kurzfristig wird dieses Verlangen durch den Traum erfüllt und der Schlaf kann aufrecht erhalten werden. Genauso wie Beschwichtigungsfaktoren den Schlaf erhalten sollen, wird aus der selben Tendenz alles vermieden was alarmierend wirkt und deshalb einen Weckfaktor in sich trägt. Ein Verstoß gegen die Logik wirkt erst ab dem Augenblick alarmierend, ab dem eine Logik aktiv vorhanden ist.

Wenngleich die Entscheidungsfreiheit in diesen Träumen noch sehr eingeschränkt ist und eine innere Handlungsvorgabe nach wie vor vorhanden ist, so ist alles Geschehen derart realitätsnahe (schon dadurch, daß alle Sinneswahrnehmungen mit einbezogen sind), daß solchen Träumen eine Wirklichkeit, nämlich eine transzendente Realität zugesprochen wird. Von der Logik her ist dies nicht gerechtfertigt, aber der Eindruck, den diese Träume erwecken können, ist derart überzeugend, daß auch ich mich dem nicht entziehen kann und dazu tendiere eine Transzendenz zu akzeptieren.


6.Traumniveau
(Astralwandern, luzide Träume)

Hierfür gelten alle Kriterien des vorhergehenden Stadiums mit einer Ausnahme: der Mensch ist sich allen Geschehens voll bewußt (tagesbewußt). Er weiß, daß sich sein materieller Körper im Bett befindet und er sich in diesen mit seinem Schein- (Astral-) Körper bei Gefahr jederzeit durch einen bewußt eingeleiteten Weckvorgang zurückziehen kann.

Es gibt in diesem Traumniveau keine Handlungsvorgabe mehr. Befindet man sich in diesem Zustand, so befindet man sich in einer fremden Umgebung und hat sich für weitere Aktionen (z.B. wohin man gehen will) zu entscheiden - oder man würde sich andernfalls nicht vom Fleck rühren. In diesem Traumniveau sind Experimente möglich, man kann gewollt andere Personen ansprechen und sich mit ihnen unterhalten. Ja man kann sich sogar einfach hinsetzen, die Augen schließen und meditieren. Der Gewinn aus solch einem Traum ist enorm. Er verhilft dem Menschen in der Nacht zu einem Gratis-Urlaub mit schönen Landschaften und Erlebnissen. Man fühlt sich mit der Transzendenz, mit seinen Freunden dort, verbunden und mancher Ärger der materiellen Welt wird dadurch relativiert und leichter erträglich. Man kann eine Menge psychische und charakterliche Erfahrungen sammeln, aus dem Verhalten anderer Menschen und dem eigenen Verhalten. Die Fähigkeit einer Empathie läßt die Freuden, Ängste und Nöte anderer sowohl in ihrer emotionalen Stärke als auch in ihren Ursachen voll miterleben. Man kann daraus viel lernen und beginnt sich durch Verstehen aus seiner eigenen Introvertiertheit zu lösen. Genau genommen hat man, sobald man in dieses Traumniveau (wenigstens zeitweise) eintaucht, ein weiteres, paralleles Leben gewonnen, mit wertvollen Bereicherungen und Erfahrungen.