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Traumsymbole in Tiergestalt

© copyright Alfred Ballabene


Ein jedes Element unserer psychischen Struktur, oft absichtlich unscharf als "Inhalt" bezeichnet, beginnt mit einer ersten Begegnung im Leben. Eine Einteilung in das komplexe Ordnungsschema im Gehirn ist bei dieser ersten Begegnung noch sehr ungenau, verschwommen und dunkel. Mit zunehmender Verarbeitung wird dieser "Inhalt" komplexer und entwickelt sich. Ist er emotional, so wird seine Entwicklung symbolisch mit jener der Tiere assoziiert und wir gelangen in eine Biologie des Träumens.

Durch den Traum wird unsere Seele zum Kosmos mit all seinen Bewohnern vom Kleinsten bis zum Großen. Und alle diese Teile, deren Schöpfer wir sind, wollen leben und wachsen. Es ist unsere innere Kraft, die ihnen zu Leben und Entwicklung verhilft. Unsere Aufmerksamkeit und Liebe ist wie eine magische Sonne und unter ihren Strahlen schmelzen die Gesetze der Zeit und das Werden und Wachsen wird beschleunigt.

Allgemeine Symbolprinzipien bei den Tieren

Vitalität

Tiere im Traum sind oft Hinweise für die sexuelle Kraft und die Vitalität des Menschen. Wenn sie uns im Traum in einem kraftlosen Zustand begegnen so ist dies eine Warnung an uns und wir sollten nachdenken, ob wir unseren Körper nicht vernachlässigt haben.

Wassertiere

Fisch:

Mythologisch ist der Fisch ein Urwesen, und zwar ein Symbol des Chaos, aus dem die Geschöpfe hervorgehen, oder das sie wieder einschlingt. Das Chaos muß jedoch nicht als bedrohlicher Aspekt betrachtet werden, denn letztendlich ist es der Urgrund, aus dem alles Geordnete hervorgeht.

Aus psychologischer Sicht muß beim Symbol des Fisches vieles beachtet werden: es muß der Lebensraum richtig erfaßt werden - das Wasser kann ja sowohl für Gefühl stehen als auch für das UBW (als Yin Symbol kommt es in diesem Fall nicht in Frage). Zu berücksichtigen ist weiters Farbe, Trübung, Tiefe, Bewuchs, Strömung, deren Bedeutung im Elemente-Teil nachzulesen ist. Ferner ob man hinein sieht oder im Wasser schwimmt. Ebenso sind Farbe und Form des Fisches zu berücksichtigen (länglich, aggressiv, rund, zutraulich).

Die Deutung der verschiedenen Aspekte finden sich unter "Elemente", "Farben", "Unten/Oben".

    C.: "Der Traum mag klein und unbedeutend erscheinen, aber es schwang unglaublich viel Freude, Sehnsucht und Hoffnung mit: Ich stand vor einer Brettertüre, die erst vor kurzem weiß gestrichen worden war. Hinter ihr lagen neue Erfahrungen und immer neue Weiten. Jetzt stand ich davor, um meine ersten Schritte in diese neue reiche Welt zu tun."

    Dies war der vorläufige Höhepunkt und das Ende einer Traumserie in nacheinander folgenden Nächten, die ich kurz in ihrem Werdegang zusammenfassen möchte:

    Zunächst handelte es sich um einen Fisch. Das erste Mal als ich ihm begegnete, war er schmutziggrau, träge und dumpf, in der Form etwa wie eine kurze Muräne, jedoch groß wie ein Elefant. Das nächste Mal war er ein ganz normaler, wendiger Fisch. Beim dritten Mal waren es winzige Fische, leuchtend in strahlenden Farben und flink. Sie erhoben sich übergangslos in die Luft und umflatterten mich wie ein Schwarm von Schmetterlingen."


Schildkröte:
Sie ist ein Wesen, das sowohl dem Wasser als auch dem Land angehören kann. Ein Wesen, das zwei Bereichen angehört, ist auch so etwas wie Vermittler oder Bote zwischen diesen Bereichen. Als solches Verbindungsglied erhielt die Schildkröte in der indischen und chinesischen Mythologie eine große Bedeutung:

So wird im Hinduismus die Entstehung der Welt auf eine Schildkröte zurückgeführt: aus dem Urozean (Chaos, gedacht als Milchozean) taucht die Schildkröte Khurma auf (zweite Inkarnation Vishnus) und bildet mit ihrem Rücken den Weltenberg Meru, um den herum sich die Welt aufbaut.

In der chinesischen Mythologie versinnbildlicht die Schildkröte die Weisheit, denn sie stammt aus den Uranfängen der Welt und bezieht aus jenen Zeiten ihr Wissen. Im I Ging werden aus den Panzern von Schildkröten die Orakel gelesen.

In ihrer Kreisform beinhaltet die Schildkröte auch den Aspekt des Keimes (bzw. Ei), sie ist demnach ein Anfang, aus dem Höheres hervor geht.

Landtiere

Kröten, Schlangen, Mäuse

Dies sind Tiere, die in der Erde wohnen, also dem Bereich des Unbewußten entspringen. Die Begegnung mit ihnen ist eine Begegnung mit Unvertrautem, das in unser Bewußtsein eindringt. Sie sind Boten zwischen der Erde (UBW) und unserem Lebensraum (BW). Statt in innerer Bereitschaft diesen Boten entgegenzutreten und ihre Sendung verstehen zu lernen, reagieren wir zumeist auf ihr Erscheinen aggressiv. Verglichen mit Mäusen sind Kröten und Schlangen kaltblütig (haben noch nicht die Wärme unserer Gefühlswelt). Auch sind sie tiefer in der Erde als Mäuse, die sich viel auf der Oberfläche aufhalten (zumindest dem Gefühl nach, wenn schon nicht biologisch).

Schlangen

Schlangen sind meist Symbolausdruck für unbewußte Triebkräfte. Meist sind die Schlangen bei uns mit der Erde assoziiert, aus der sie hervorkriechen. In der Symbolik sind sie deshalb auch der emotional-lebendige, triebhafte Aspekt des UBW.

Diese Symbolik ist sicherlich sehr unterschiedlich, je nach dem Kontinent, in dem wir leben. In Indien z.B. symbolisieren Schlange verschiedene vitale, polare Aspekte z.B. Feuer (Gift) oder Wasser, dem die Schlangen ebenfalls angehören können (siehe indische Mythologie - Nagas (Wasserschlangen) u. Ragas (Schlangen des Feuerelementes).

  • Sich erhebende Schlangen - Vergeistigung der Triebkraft (im Märchen und auch in Träumen tragen solche Schlangen oft Kronen). Als stehende Schlangen sind sie auch oft Hüter des Verborgenen (Erde, Schätze, Vergangenheit) und von Weisheit geprägt.

    "Ich schwebe in einem Traum immer höher, bis ich in eine andere Sphäre durchbrach. Es war ein weites, grünes Tal mit Bäumen und Buschwerk. Sehr still und harmonisch. Da bemerkte ich vor mir, unter einem großen Busch ein Leuchten. Ich trat näher. Da sah ich eine riesenhafte Schlange, die von innen her rotgolden leuchtete. Sie war um den Busch geschlungen und schlief. Ich sollte sie wecken, hatte davor jedoch solche Angst, daß ich erwachte."

  • Anzahl der Schlangen: Wenn Inhalte noch undifferenziert sind, so begegnen sie uns in Gestalt vieler Schlangen. Ist es eine Schlange, so bezieht sie sich bereits auf etwas Konkretes (z.B. unsere konventionell-moralisch geprägte Einstellung zur Triebkraft).
    Natürlich kann die Schlange in der Symbolik auch als Attribut gelten, das dem Sprachgebrauch entlehnt ist, wie z.B. Falschheit (in diesem Fall steht die Schlange in Bezug zu einer Person).
Kröte:

In Märchen begegnen wir ihnen öfters, im Traum eher selten. Das UBW verfügt ja nicht unbedingt über eine biologische Hochschulbildung und deshalb sieht es mitunter Tiere in einem anderen evolutionären Stellenwert. Die Kröte steht hier in der Entwicklung höher als die Schlange, weil die Schlange wurmartig ist, die Kröte jedoch 4 Füße hat, einen gedrungenen Körper und uns somit ähnlicher sieht als die Schlange. Das nächste Stadium in der Symbolentwicklung wäre ein Säugetier und dann der Mensch.

Mäuse:

Ob in Märchen oder in Zeichentrickfilmen wird den Mäusen eine weit höhere Intelligenz als etwa Kröten oder Schlangen zugesprochen (mit Ausnahme der weisen Schlange, die einen überirdischen Aspekt hat). Die Intelligenz eines Tieres ist in der Symbolik Ausdruck des innewohnenden mentalen Aspektes und somit auch der Bewußtwerdung. Mäuse bewohnen auch die Behausung des Menschen, stehen ihm also in Bezug auf Lebensraum und Kontakt näher. Mäuse symbolisieren komplexere Inhalte (also Gefühle mit Mentalem). Diese Inhalte befinden sich an der Schwelle zwischen unbewußt (unterirdische Gänge der Mäuse) und bewußt (betreten den sichtbaren Bereich und Lebensraum des Menschen).

Katze:

In Märchen, derMythologie und auch in Träumen ist die Katze häufig vertreten. Dies hat einen besonderen Grund: sie ist ein Vertreter der Nacht und somit des UBW und ist weiters ein Aspekt der Anima des Mannes. Bei Frauen ist der Hund dem Animus zugehörig. Da ja Männer in vielen Belangen anders denken als Frauen und deshalb Frauen in ihren Bedürfnissen und Vorlieben nicht verstehen, ist für sie die Katze auch ein sehr geeignetes Symbolbild des Beziehungsbildes zur Frau, insoferne als die Katzen oft unberechenbar reagieren und immer ihre Eigenständigkeit behalten. Ein Aspekt in Gestalt einer schwarzen, wilden Katze entspricht mehr dem Unbewußten als eine graue oder weiße Katze. Letzere ist bereits bewußt, und somit eine ausgeglichenere Beziehung des Mannes zur weiblichen Entsprechung bzw. auch zu seiner eigenen Gefühlssphäre.


Schwein:
Je nachdem können dem Schwein in erster Linie zwei Aspekte zugeordnet werden:

Wildschwein: Auf Grund des Lebensraumes und der Lebensweise unterscheidet sich das Wildschwein auch symbolisch vom Hausschwein: es lebt im Wald, der in seiner Schattenhaftigkeit und Dunkelheit der Sphäre des UBW angehört. Auch ist das Schwein wild, d.h. nicht dem Willen und dem bewußten Handeln unterworfen (nicht "domestiziert"). Eine Eigenheit gibt dem Wildschwein noch einen besonderen zusätzlichen Aspekt: es wühlt in der Erde - d.h. dieser Symbolaspekt ist an der Schwelle zur Bewußtwerdung und die obersten Schichten des Unbewußten werden aufgebrochen und dem Sichtbaren (Bewußtsein) zugeführt.

Hausschwein: Ungerechterweise wird dem Hausschwein das Suhlen im Schmutz und eine schmutzhafte, triebhafte Lebensweise zugeschrieben, weiters Gefräßigkeit. Diese durch Sprache und Überlieferung eingeprägte Ansicht wird auch in die Symbolsicht der Träume übernommen und das Hausschwein steht deshalb für einen Menschen der seine animalischen Bedürfnisse voll auslebt, ohne Rücksicht auf Anstand und Moral. Wenn die moralische Instanz in uns in der Traumsymbolik ihre Kritik einbringt, so verwendet es gerne das Schwein, um eine ungenierte Lebensweise zu kritisieren (speziell bei Konflikten zwischen Moral und körperlichen Bedürfnissen) - und hat dabei oft nicht recht. Als Vertreter angelernter Moralismen tendiert die innere Moral oft zu Unterdrückungen und Naturfremdheit und erhöht dadurch innere Gewissensspannungen. Durch eine Art inneres Zwiegespräch, durch einen beschwichtigenden Dialog, können solche Spannungen abgebaut werden und der Mensch kann sich einem vernünftigen Kompromiß zuwenden.

V.: "Ich befand mich in einer tiefen Jenseitsebene, so empfand ich es. Der Weg führte mich zu einer Gabelung. Dort war ein Lattenzaun und dahinter ein Gastgarten mit zechenden und frivolen Menschen, die mich und anderen Passanten herein zu winken versuchten. Auf einem Podium saß ein Mensch in Schweinegestalt."

D.: "Einen Wald durchquerend entdecke ich ein kleines Schwein, das läuft frei umher. Ich lege ihm eine Leine an und führe es neben mir einher als wäre es ein Hund. Die Leute sind verwundert, aber mich stört dies nicht."

Hund:
Genau so wie das Pferd, hat der Hund eine höhere Rangstellung unter den domestizierten Tieren. Er ist dem Menschen Wächter, Beschützer und Hausgenosse. Ensprechend ist auch seine Stellung als Traumsymbol höher (bewußter). Er ist in der Symbolik Diener des Menschen, sprich des Bewußtseins. Um als voll integrierter Bewußtseinsanteil zu gelten, ist der Hund jedoch noch zu sehr animalisch und wenngleich gehorsam, ist er doch noch aggressiv, mitunter wenig beherrscht und vom Körper dominiert.
In seltenen Fällen kann der Hund noch zusätzliche Symbolaspekte vertreten:
Durch seine Eigenschaft als Wächter kann er zum Symbol eines "Hüters der Schwelle" werden.
Als Blindenhund kann er eine Führer in der Finsternis sein.
Pferd:
Das Pferd unterscheidet sich von anderen Haustieren insoferne: es ist ein Helfer des Menschen und dient ihm bei der Arbeit oder zum Transport. Somit leistet es höhere Dienste für den Menschen als jene Haustiere, die dem menschlichen Körper als Nahrung dienen.

Als Symbol ist das Pferd ein helfender Aspekt aus dem Bereich des UBW. Es kann auch ein Symbol des Fortbewegungsmittels sein (eine animalisch-dynamische Kraft im Menschen, welche ihm Schwung und Durchsetzungskraft verleiht).

"Der weiße Reiter"
"Ich bin mit V. in einer Bibliothek und wir blättern in einem großen, alten Buch. Auf einer Seite befindet sich ein Bild, das sich zu bewegen beginnt, so als würden wir durch ein Fenster schauen.
Ein sehr schöner Reiter auf einem weißen Pferd reitet in einer weiten, sonnigen Landschaft. Plötzlich kommen dunkle Gestalten auf schwarzen Pferden auf ihn losgaloppiert, offenbar in feindliicher Absicht. Ich hielt sie für Mönche der Inquisition. Der Reiter wendet sein Pferd und eilt fast wie im Flug zurück zu einer nicht so fernen Stadt. Noch knapp kommt er durch das offene Stadttor, welches sich nach ihm schließt. 20 oder 30 m hinter ihm werden die anstürmenden Verfolger wie von unsichtbarer Hand aufgehalten und stürzen mit Vehemenz weit in den Sand."

"Durch eine Stadt gehend kommen A. und ich an einem Holz-Zaun vorbei. Er soll ein unbebautes Grundstück umschließen, so wußte ich es. Wir öffnen eine kleine Türe und zu unserem Erstaunen sehen wir dort eine große Wiese. Sie kommt mir bekannt vor. Wie ich so sinne, weitet sich die Wiese und verliert sich in endloser Weite. Eine Herde schön gebauter, weißer Pferde grast dort und duldet es, daß wir bewundernd uns unter die Pferde mengen. Da sehe ich, daß einige Flügel haben und schon erheben sich zwei von ihnen lautlos und flink in die Luft, wo sie bald den Blicken entschwinden."

Tiere der Luft

Schmetterlinge

Schmetterlinge sind Entfaltungssymbole und in etwa "Blumen der Luft". Sie sind ohne eigenen Ausdruck von Emotionen und ohne irgend einer animalisch-dynamischen Kraft. Sie sind schön und bergen in sich alle Farben (und das ist der Kern ihrer symbolischen Aussage). Verglichen zu Vögeln sind Schmetterlinge etwas Schwaches, Zerbrechliches (z.B. der Flug ist ein "unsicheres" Flattern und kein zielsicheres Fliegen).


Vögel

Der Lebensraum der Vögel befindet sich zum Teil am Boden (unser Lebensraum), von wo sie ihre Nahrung beziehen (meistens). Der Luftraum über uns ist der Entfaltungsraum der Vögel; es ist der (symb. mentale) Bereich über den sie eine Meisterschaft besitzen.

"Der Falke"V.: "Diesmal ging ich wieder im Traum durch eine sehr oft geträumte Wohnung und gleich in das hinterste Zimmer, das einen bedrohlich, geisterhaften Aspekt hat. Heute hat diese Kammer nichts Gefährliches an sich, blendend weiße Wände, keine abgestellten Objekte, einen Zugang zu Freien und das Auffälligste: ein überaus großer Falke hatte nahe der oberen Zimmerkante ein Nest gebaut und hielt sich dort fest, mit ausgebreiteten Flügeln und gespreizten Schwanz, gleichsam in der Luft nach oben schwebend. Ich war fasziniert von diesem schönen Tier und verließ vorsichtig den Raum, um den Falken nicht zu stören.

In diesem Traum löste sich anscheinend das bedrohlich Geisterhafte auf und strebte empor zum Himmel (Erlösung). Dies war auch der letzte Traum aus dieser Wohnungsserie, mit der ich durch mehrere Jahre konfrontiert war."

Eule     Der Eule wird Weisheit zugeschrieben. Diese Anschauung ist symbolisch folgendermaßen zu erklären. Als Vogel, mentaler Aspekt, gehört die Eule der Nacht (UBW) an und bezieht von dort ihre Nahrung. Ihre großen Augen deuten auf den ausgeprägten Sinn des Sehens (Erkennens) hin, der es ihr ermöglicht selbst im Dunkeln (einer Sphäre, die dem Bewußtsein sonst nicht zugänglich ist) zu sehen (erkennen). Die Eule symbolisiert somit die intuitiven Fähigkeiten des Menschen, eine Fähigkeit, durch welche das verborgene Wissen des UBW dem Bewußtsein dienstbar gemacht wird.