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Der Lebensraum des Menschen in der Traumsymbolik

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Alfred Ballabene

Grundlegendes

Unser Lebensraum ist jener Raum, der schon von Anbeginn unserer Kindheit bedeutungsvoll für uns war, es ist der der Raum, den wir auch am besten erforscht haben, das heißt, es ist der Bereich, den wir mit den differnziertesen Nuancierungen in unserer Psyche bereichert haben.

Je andersartiger Situation und Umgebung im Traum sind, desto stärker wird deren symbolhafter Charakter unterstrichen.

Berg

Für den Berg gilt: eine Niveauerhebung ist eine Bewußtseinserhebung. Beim Berg strebt der Boden dem Himmel zu. Diesen kosmisch-himmlischen Symbolwert trägt der Berg oft in sich z.B. mythologisch der Weltenberg (Olymp, Horeb, Meru, Fujijama).


Eine Notiz aus einem Traumtagebuch:

"Als ich einen Berg erklommen hatte, konnte ich rundherum bis in die weite Ferne blicken. Da ahnte ich, nach der Arbeit um Graderhöhung (Aufstieg) erfüllt sich die Sehnsucht nach klarer Sicht, nach klarer Bewußtheit."

C.: "Ich kletterte einen Berg empor. zuerst ging es überraschend leicht, dann aber wurde der Berg immer steiler und glatter. Er war ganz weiß (jedoch kein Schnee). Das letzte Stück war hinter einer Wand verborgen, ich konnte es nicht sehen. Eine Stimme sagte: "Das letzte Stück schaffen nur die Heiligen, weil sie schweben." Ich wollte aber nicht aufgeben und kämpfte weiter. Da glitt ich endgültig auf dem spiegelglatten Abhang aus und rutschte in Spiralen blitzschnell abwärts."

A.: "Ich sehe vor mir eine Landschaft, die in tiefe Nebel oder Wolken gehüllt ist. Nur eine Stelle in meinem Gesichtskreis bildet eine Lichtung, die im Licht der einfallenden Sonnenstrahlen leuchtet. Dann befand ich mich selbst auf dieser Lichtung, die nun wie eine Insel in der Landschaft ein sonnenbeschienener Berg war."
Hinweis: der Nebel betont die von der Welt abgehobene Erhabenheit des Berges.

Zerklüftete Felslandschaft: Es hat den Anschein als ob die Felsen als Element der Tiefe nach oben aufbrechen möchten und sich der Übergang zwischen Unbewußt und Bewußt auflockere. (siehe Traum "Golem" in Kap. "Schwellensymbole")

Wald

Der dichte Wald (Urwald) ist ein Bereich, in den kein Tageslicht fallen kann. Es herrscht hier stete Dämmerung, welche die Wege unsicher und gefährlich macht. Mitunter leben auch gefährliche Wesen darin, die den Menschen bedrohen. Dunkelheit und Zwielicht sind stets ein Zeichen für einen dem Bewußtsein entzogenem Bereich. Im Vergleich zur Höhle stellt der Wald einen mehr vegetativen, kräftebezogenen Bereich dar (während die Höhle mehr den Aspekt der Latenz - wie ein Same in der Erde - hat). Eine reichhaltige Quelle an Waldsymbolik findet sich in den Märchen.

Als Bereich des Unterbewußtseins kann der Wald auch ein Ort der Kraft und Erneuerung sein -

"Heiliger Hain".

Haus

Häuser als Traumsymbole sind dann von Bedeutung, wenn es sich um das eigene Haus handelt. Das Haus vertritt in seiner Symbolik den Menschen in seiner Gesamtheit, oder es symbolisiert einen Seelenaspekt, der in seiner Bedeutung persönlichkeitsprägend ist oder sein könnte.

Hier ein Haus-Traum, in welchem jemand durch inneren Fortschritt seine Persönlichkeit immer höher zu entfalten erhofft:

Einzelne Detailelemente:

Bauwerke als Ausdruck eines Seelenaspektes.
Sie charakterisieren Stärke, Wachstum, Erwartungen oder Vernachlässigung von Seelenaspekten, denen im Augenblick besondere Bedeutung beigemessen wird.

Garten

Der Garten ist künstlich gestaltete Natur und steht damit als Symbol für willentliche Eingriffe des Menschen (durch Ideale, moralische Vorstellungen und sonstige Werte) in die Bedürfnisse von Körper, Vitalenergie, und Sexualität. Diese Einwirkung durch Sport, Toleranz oder durch Verdrängung und Einseitigkeit zeigt sich in der mehr oder minder großen Künstlichkeit der Gartengestaltung.

Ein französischer Garten, gekennzeichnet durch Geometrie und Zuschnitt von Bäumen und Sträuchern, weist darauf hin, daß die Lebensweise in Hinblick auf Ernährung, Kleidung, Bewegung, Sexualität ausschließlich von Verstand oder Tradition geprägt ist, ohne Rücksicht darauf, ob dies in Konflikt mit der Natur steht oder nicht.

Bild:

Der Zeichner dieses Gartens war sehr intellektuell, sehr moralisch, verhemmt und wenig explorativ. Er versuchte alle Gebote einzuhalten, um die höchsten ethischen und moralischen Wertigkeiten zu erfüllen - dies ging oft nicht ohne Disziplin und Zwang gegenüber natürliche Regungen. Bei der ersten Darstelllung eines Gartens, zwei Jahre davor, befand sich an Stelle der zugeschnittenen Baumallee eine Betonmauer.

Oft hat der Garten einen ganzheitlichen Charakter und stellt den Menschen in seiner Gesamtheit dar. Wir finden diese Art der Darstellung ebenfalls in Gärten aus Mythologie und Religion; uns allen bekannt der Paradiesgarten. Zumeist ist in diesen Gärten das Zentrum ein Baum oder Berg, etwas, das sich gegen den Himmel erhebt und mit diesem eine Verbindung schafft (gilt auch für Bäume - siehe Schamanismus). Von diesem erhöhtem Zentrum in der Mitte ausgehend sind Quellen, die zu Flüssen werden, als Symbol dafür, daß alles Leben auf Erden von der gottnahen Mitte her gespeist wird. Um das Zentrum sind dann diverse Lebensräume, oft differenzierten Aspekten zugeordnet. Am Rande ist das Meer oder der Abgrund, Symbol für das chaotisch Unbewußte, das den bewußten Lebensraum umgibt.

Auch die Städte der Vergangenheit wurden nach diesem Muster gebildet: In der Mitte die Kirche, das Heiligtum oder der Palast des Herrschers. Dann die Stadt, begrenzt von der Stadtmauer und dahinter das dem Feind ausgesetzte (dem Chaos preisgegebene) Land.