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Hüter der Schwelle@ copyright Alfred Ballabene
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Was ist ein Hüter der Schwelle und was ist seine Funktion?
Der Hüter der Schwelle ist ein Wächter, der einen Bereich gegen Unbefugte verteidigt. Im Gegensatz zu einer Schwelle, die unlebendig ist, ist der Hüter eine lebendige Kraft, die Entscheidungen trifft, der man sich stellen kann oder die man als Verbündeten gewinnen kann. Symbolisch kann der Hüter der Schwelle der Wächter einer großen Anzahl von Tabubereichen sein, von moralischen bis zu spirituellen Bereichen.
Der Hüter der Schwelle Jede neue Stufe ins Helle |
Ein "Hüter der Schwelle" ist ein personifiziertes Hindernis der Psyche.
Beispiel: Du hast Angst einen neuen Erkenntnis/Erfahrungsbereich zu betreten. Da Du Dich damit beschäftigst taucht das irgendwann im Traum auf. Im Traum siehst Du ein Hindernis vor einem anderen Bereich (Schwelle) (z.B. versperrte Türe, Betonmauer, Fluß, Bergwand etc.)
Es kann nun vorkommen, dass Du Dich nicht davor abhalten lassen willst. In diesem Fall (manchmal auch gleich) stellt die Psyche vor die Schwelle einen "Hüter der Schwelle" - das kann sein ein Riese, ein Ungeheuer, ein Dämon, ein schwarzer Hund, ein Ritter, eine Totenmaske usw.).
Ein Hinderniss als Schwelle ist ein passives Hindernis der Psyche.
Ein Hüter der Schwelle ist ein aktives Hindernis der Psyche - eine Kraft, die bereit ist Deine Aktionen abzuwehren (nicht bloß zu erschweren wie die Schwelle).
Hüter der Schwelle sind also aktiv gewordene Ängste, moralische oder religiöse Tabus, Konventionen u. Vorschriften, welche das Unterfangen verbieten wollen.
"Ich komme zu einem flachen, gegen eine Felswand tiefer werdendem Becken mit vollkommen klarem Wasser. An der tiefen Stelle des Beckens führt eine dunkle Höhle ins innere der Felswand. Voll Freude stürze ich mich in das herrliche Wasser. Es wäscht alle Unreinheiten von mir ab. Dann kommt der Hüter des Beckens, ein kleines Kind, und verbietet allen, die nicht rein sind, den Zutritt zum Becken. Aus der Höhle ertönt ein Grollen und Wogen werden ausgespien, die in kleinere Wellen abebben, von denen ich mich selig tragen lasse.
Als die Wogen vorbei sind, trete ich durch das
Felsentor hindurch, mit dem festen Empfinden, daß dies der Zugang
zur Unterwelt, zum Jenseits ist. - Ich komme in eine riesige, kahle Höhle.
In ihr befinden sich menschliche Wesen mit schwarzen Panzern, auf denen
Knochen reliefartig abgebildet sind. Keiner jedoch ist mir feindlich gesinnt.
Da kommt auf einem großen Wagen Kali, die Göttin der Unterwelt
gefahren. Sie ist wunderschön, mit blauen Edelsteinen und Türkisen
geschmückt und sie hat große, dunkle, geschwungene Augen. Als
ich auf sie zutrete, streift mein Ärmel einen kunstvoll gefertigten
Pfau, der ganz mit Türkisen bedeckt ist. Durch meine Berührung
erwacht er zum Leben. Ich biete ihm meinen Arm an und der Göttervogel
Vishnus steigt ohne Scheu sofort darauf. So betrete ich den Wagen Kalis,
der sich auf einen fast unmerklichen Wink der Göttin in Bewegung setzt
und immer schneller dahinrast. Ich gehe zur Rückseite des Wagens und
sehe dort zahlreiche Menschen ans Bambus-Gitter geklammert, um während
des rasenden Laufes des Wagens nicht hinuntergeschleudert zu werden. Ich
tue es ihnen gleich. Wer hinaus fällt, für den wird der Ort,
da dies geschieht, zum Tor der Wiedergeburt. Je länger man sich auf
dem rasenden Gefährt halten kann, desto besser werden die gebotenen
Möglichkeiten der neuen Verkörperung. ich aber möchte bis
zum Ende bleiben....
Hierbei träumte ich viele Träume, jeder ein Leben. Ein Traum
jedoch ist besonders wichtig, ich darf ihn nicht vergessen...."
Einige Erscheinungsformen
Gevatter Tod
"
Ich befinde mich in einem abgedunkelten Raum. In ihm ist ein Fenster, das
"hinaus zum Licht" führt. Neben mir steht Gevatter Tod,
dem Fenster zugewandt, so als würde er gleich durch dieses hindurchschreiten."
Weitere Träume über Gevatter Tod finden sich in Schamanistische Initiationsträume |
Ritter
Die Panzerung ist ein Hinweis auf Unangreifbarkeit und das Schwert Hinweis auf beabsichtigte Abwehr.
"Ich ging einen steinigen Weg, der sich zwischen Felswänden durchwand. Die Landschaft trug in sich die Atmosphäre des Geheimnisvollen. Als der Weg eine Biegung machte, stand ich vor einer Brücke mit steinernen Stiegen dahinter. Diese führten zu einem schweren, geschlossenen Tor, das direkt in die Felswand führte. Auf der Brücke stand ein Ritter, der mir den Weg versperrte. Darauf zog ich mein Schwert und kämpfte mit ihm. Kämpfend gelangte ich zu den Stufen, sicherte mir den höheren Platz und der Angreifer gab auf. Dann öffnete ich das Tor und trat ein."
Riesen
Riesen sind aufgebauschte Hueter der Schwelle. Diese drohen nicht durch schreckliches Aussehen, durch aggressive Attribute wie Waffen oder Klauen, sondern durch ihre Größe und Stärke; wie im Märchen so gilt auch im Traum: "dem Mutigen gehört die Welt". Der Mut im Traum hat noch etwas besonderes an sich: ist man sich teilweise der Tatsache bewußt, daß man träumt, ist es auch leichter "mutig" zu sein, weiß man doch letztendlich, daß einem nichts passieren kann; andererseits ist es gerade der Grad der Bewußtheit, der im Traum alle Türen öffnet.
"Der Nebelriese"
"Ein Weg durch steinige Landschaft führte zur fernen Silhouette
eines riesigen Tempels. Es war der Eingang zur Unterwelt. Schon von weitem
konnte man fühlen, daß dieser Tempel von Wissen und Grauen durchdrungen
war. Schon hatte ich mich dem Tempel genähert, als davor ein etwa
zehn Meter hoher Riese erschien, reglos und breitbeinig sich über
den Weg aufbauend. Ungeachtet dessen schritt ich auf ihn zu und gewahrte
zu meinem Erstaunen, daß der Riese immer durchsichtiger wurde, als
wäre er bloß eine Illusion. Er wurde zu Nebel und ich schritt
durch ihn hindurch. Der Weg zum Tempel war frei. Ein langer Gang führte
in das Innere, an seinen Wänden Spiegel und darinnen waren die Verfehlungen
des Lebens zu sehen, groß und anklagend. Mit dem Gang war die Spiegelgalerie
nicht zu Ende, denn danach kamen Säle, ebenfalls mit Spiegeln an den
Wänden, - ein Spalier von stummen, fühlbaren Anklagen, die erst
dann voll erwachten und das ehemalige Ereignis entfalteten, wenn man den
Blick auf sie richtete. Erst nach dieser Passage der Erinnerungen war der
Weg frei in die Unterwelt."
Fährmann
In der griechischen Mythologie ist es Charon, der die Toten über den Acheron führt. Wenn der Fährmann in dieser mythologischen Bedeutung auftritt, so handelt es sich um humanistisch gebildete Menschen, welche die Symbolik der Mythologie entlehnten.
Friedrich Hebbel, "Tagebuch, 24. März
1860"
"Frau von Engelhofen bei uns. Sie erzählte, ihr Mann habe acht
Nächte vor seinem Erkranken immer denselben Traum gehabt, die neunte
mit einer Variante. Er ist in einer fremden, ihm ganz unbekannten Landschaft,
ein breiter, heller Strom in der Mitte, jenseits Nebel. Ein Schiffer steht
am Strom, wenn er sich aber nähert und ihm Geld für`s Überfahren
bietet, weist der Mann ihn finster zurück. In der neunten Nacht wird
er aber freundlich, läßt ihn in seinen Nachen steigen und fährt
ihn pfeilschnell hinüber ans andere Ufer. Hier wird alles hell und
ein stattlicher Palast erhebt sich, aus dem sein verstorbener Vater hervortritt
und ihn freundlich bewillkommet.
- Er deutet diesen Traum auf eine Reise zu; an eben diesem neunten Tag
aber erkrankt er und stirbt im Verlauf einer Woche."
Schlange
Als Hüter der Schwelle ist die Schlange von meist erhabener Erscheinung.
Sie tritt dann als Einzelwesen auf und nicht in
Gruppen oder in Massen (wie in ihrem Symbolaspekt für Trieb), was
auch ihre Einmaligkeit unterstreicht. Ein Hüter der Schwelle ist auch
oft so etwas wie ein Herrscher über eine Sphäre und trägt
in diesem Falle Herrscherattribute (z.B. beim Tod die Sense). Bei der Schlange
sind Herrscherattribute: erhobene Haltung, besondere Zeichnung, manchmal
eine Krone, Beziehung zu Juwelen und Schätzen.
"Etwa 200m vor mir sah ich einen langgestreckten Tempel, dessen mächtiges Tor, das wußte ich, den Eingang zum Jenseits darstellte. Vor diesem Tor stand eine überirdisch große Schlange, die allen Menschen den Zutritt verwehrte. Noch in einiger Entfernung stellte ich mich vor sie, in der magischen Haltung der Man-Rune und begann langsam mit meinem Oberkörper seitlich hin und her zu schwingen, wie die Fakire mit ihrer Flöte. Die Schlange verlor ihren Zorn, wurde ruhiger und begann ebenfalls hin und her zu schwingen. Sie wurde sogar ganz gutmütig und ließ mich eintreten."
"Im grauen Dämmerlicht stand ich in einer Ebene, deren wenige Konturen sich bereits nach wenigen hundert Metern verloren. Vor mir jedoch stand ein hoher Grabstein, wie ein Obelisk, von Kreisen umgeben, die in die Luft gezeichnet waren. Während ich diesen Grabstein aufmerksam betrachtete, erhob sich vor ihm eine etwa drei Meter große weiße Schlange. Diese sprach zu mir und belehrte mich über die vier unterirdischen Reiche, bestehend aus Felsenhöhlen, Tümpel und Gewässer, bevölkert von vier Gruppen von Tieren: jene der Würmer, die der Schnecken und noch zwei andere, die ich vergessen habe. Ich war tief beeindruckt."
Schwarze Katze
Die Katze mit ihrem Ruf als Besitzer magischer Kräfte (siehe neun Leben, Katze als Begleittier von Hexen, "der gestiefelte Kater" etc.), in ihrer Launenhaftigkeit ,in ihrer Farbe, speziell der schwarzen und als Jäger, der die Nacht bevorzugt, wird gerne mit den dynamischen Aspekten des UBW identifiziert.
"Es ist Nacht. Gemeinsam mit den Yogis A.
und S. gehe ich durch eine eigenartige Wiesenlandschaft. Wir gelangen zu
einem mächtigen schmiedeeisernen Tor, das in einen Garten führt.
Doch kaum treten wir näher auf das Tor zu, als vor uns eine riesenhafte,
dunkle Katze auftaucht. Sie stellt sich mit ihren Vorderbeinen auf den
Torbogen und pfaucht uns mit aufgerissenen, funkelnden Augen an.
Dies ist ein reißendes Monster, das Menschenfleisch bevorzugt. Wollten
wir in das Innere des Gartens und in das Haus gelangen, so steht uns eine
schwere Aufgabe bevor. Obwohl zum Teil der Tatsache des Träumens bewußt,
fühle ich mich keineswegs sicher. Durch magische Tricks gelingt uns
letztendlich der Zutritt zum Haus, während die Katze wütend pfauchend
das Haus umstreicht und mit ihren Pfoten durch Türen und Fenster hineinangelt.
Ohne zu wissen was zu geschehen sei, besitze ich die Ahnung, daß
wir irgend etwas hier in Ordnung bringen sollten. Wir machen Licht - und
vielleicht war dies auch das Wesentliche. Schließlich bricht der
Tag herein und das Ungeheuer verwandelt sich in eine karamell-goldene Katze,
die sich wohlig schnurrend streicheln läßt."
Hund
Durch Jahrtausende ist der Hund in seiner Funktion ein Wachhund; was liegt näher, als daß er im Traum desgleichen diese Funktion übernimmt. Im Status hat der Hund eine tiefere Stellung als der Mensch und so auch im Traum; es sind entwicklungsmäßig tiefere Bereiche, die zu bewachen ihm obliegt. In der griechischen Mythologie ist es der Höllenhund Kerberos, mit drei Köpfen und Drachenschwanz. Er bewacht den Eingang zum Hades.
"Der Weg in die Unterwelt", luzider
Traum
"Auf meinem Weg durch eine Stadt erregte ein sehr großes, amtlich
aussehendes Gebäude meine Aufmerksamkeit. Davor war ein Platz, wodurch
die Bedeutung des Bauwerkes noch unterstrichen wurde. Ich ging hin, mußte
10 Schilling Eintrittsgeld zahlen und durfte dann das Tor durchschreiten.
Wie ich dann gleich bemerkte, konnte darnach keiner mehr hinaus, denn neben
dem unpersönlichen Kassier stand ein großer struppiger Hund,
der jeden anknurrte, der es wagte auch nur einen Schritt zurück zu
gehen. Als ich weiter ging, verzweigte sich der nun düstere und leicht
abwärts gehende Gang in viele Irrwege mit matt am Boden liegenden
Menschen. Zuletzt gelangte ich zu einer Balustrade am Rande einer großen
Höhle. Hinabblickend gewahrte ich ca. 10 m tiefer den festgetretenen
Boden der Höhle, von wo aus viele Gänge abzweigten. Diese tiefer
liegende Höhle war noch schrecklicher als alles vorher Gesehene und
die Menschen dort hatten fellbewachsene, tierartige Gesichter. Neben mir
stand nun ein Wächter, der mich einen abfallenden Weg dort hinunter
schicken wollte. Ich fühlte jedoch eine starke Macht in mir und hielt
ihm meinen Ring (den trug ich als auserwählter Nachfolger meines Yogalehrers)
entgegen. Da begann der Ring zu strahlen und alle Tore wurden aufgestoßen,
die Menschen waren befreit und konnten diesen schrecklichen Ort verlassen
- die meisten von ihnen jedoch strebten gleich darnach wieder dem Gebäude
zu."
"Das Mantram"
"Zu zweit waren wir in einem kahlen, engen Raum gefangen, mit
nur für wenige Minuten Luft zum Atmen. Den Tod vor Augen wurde ich
plötzlich von innerer Kraft erfüllt. Ich setzte mein Stirnband
(Meditationskleidung) auf, reichte meinem Gefährten die Hand und vor
uns öffnete sich ein von sanftem Licht erfüllter Gang, steil
und eng. Der Gedanke an altägyptische Einweihungen ließ alle
Furcht von mir fallen und wir durchschritten den Gang. An seinem Ende wachte
eine riesiger Hund, diese Gewißheit erfüllte mich mit einemmale.
Und so war es. Kaum waren wir am Felsentor angekommen mit dem Blick auf
ein lieblich grünes Tal, da sprang er mit einem Riesen Satz zu mir
und packte mich. Ich wußte, ich dürfe weder Angst, noch schlechte
Gedanken haben und so umarmte ich ihn liebevoll. Da ließ er mich,
besänftigt, vorbei.
Auf meinem weiteren Weg kam ich zu einem Gebäude. Es war ein schamanistisch-alchemistisches Labor und verschiedene Substanzen wurden in durchsichtige Vasen gegossen. Sie dienten der Reinigung und ich fühlte mich körperlich und seelisch rein, als ich das Gebäude wieder verließ.
Darnach war ich wieder in einer Höhle, mit einem Wasserbecken und darinnen Perlen und Korallen. Ich nahm mir das Schönste hiervon. Da tauchte aus einem Sturzbach am Rande eine skurile grüne Gestalt hervor, der Wassermann und Hüter der Quelle. Und wieder war es wie eine Prüfung - ich warf Perlen und Korallen zu ihm, zum Zeichen, daß ich frei vom Streben nach Besitz und Reichtum wäre. Da verwandelte sich der Wassermann zu einer schönen menschlichen Gestalt, erhob sich in die Luft, nahm mich zu sich und flog mit mir über eine wunderschöne Landschaft. Ein Gefühl der Harmonie umhüllte mich.
Der Flug endete in einem Tal, wo S. V. in langem Gewand auf mich wartete. Ich trat auf ihn zu und er führte mich zu einem Baum, an den er sich lehnte. Er bat mich ihn fest zu halten und hauchte mir ein Mantram ins Ohr. Das Mantram durchfuhr mich wie eine Flamme und für den Bruchteil eines Augenblickes verschwanden die Grenzen der Zeit und der Inkarnationen - und ich erwachte."