Index Taoismus |
Taoistischer Yoga
(Die Bildung eines Lichtkörpers)
Tl. 8
Die wichtigsten Bildsymbole u. Begriffe
Anbinden des Affen
Gedanken abstellenAmbrosia (ind. Amrita)
Elexier der Unsterblichkeit, goldenes Elexier - entsteht aus der Vereinigung von Ching, Chi und Shenvierfache Atmung
äußeres Ein- u. Aus-Atmen; Auf- und Abstieg des inneren Atems (Kreisen)große Augen (rote, entzündete Augen)
Kennzeichen des Taoisten (gleichzeitig mit dem Kreisen des Lichtes werden die Augen gerollt)
Diese Auslegung wurde in einer Zuschrift als unrichtig erklärt - siehe Anhangdicker Bauch
gut entwickelter unterer Tan'tien, und gleichzeitig ein Zeichen für das akkumulierte goldene Licht (Elexier)Bergkette
die Wirbelsäule stellt eine Bergstraße dar, welche zu einer Kette magischer Berge auf dem Kopf ansteigtBergmensch, Eremit
Symbol des Vollendeten; er wohnt in den magischen Bergen (Kopf)die 4 Bestandteile
Körper, Atem, gestaltlose und gestaltete Seele. Diese werden symbolisiert durch Wasser, Feuer, Holz und Metall.Blasbalg
symbolisiert die Atemübungen, welche das innere Feuer im unteren Tan'tien entfachenBrüllen von Tiger und Drache
Ton-Erfahrung (ind. Shabd)Chi
VitalkraftChing
sexuelle EnergieEmbryonale Atem
EnergiekreisenErde
unterer Abdomendie 3 Fahrzeuge ziehen
eine Technik, welche dazu verhilft, daß sich das alchemistische Agens über die drei Tore erhebt
1) durch das erste Tor beim Steißbein - so wie eine Ziege den Karren langsam bergauf zieht.
2) durch das zweite Tor bei den Nieren - shnell wie ein Hirsch den Wagen zieht
3) durch das dritte Tor am Hinterkopf - wie ein Ochse, der den Karren bergauf ziehtdie Vermengung von Feuer und Wasser
die Begierden (nach dem Taoismus im Herz) werden bezähmt und das Wasser (sexuelle Energie) gespeichert.schnelles Feuer
wird durch Einatmen u. Ausatmen erzeugt. Schnelles Feuer belebtlangsames Feuer
entsteht durch gedankenfreie, innere Wachheit. Langsames Feuer beruhigtder unsterbliche Foetus
entsteht aus dem weißen und dem goldenen LichtGeviertzoll
zwischen den Augen (Ajna)Himmel
KopfHimmlishes Herz
liegt zwischen den Augen (ind. Ajna Chakra) und ist die Heimstätte des LichtesHimmelstor
Pai Hui (ind. Brahmarandhra) jene Stelle aus welcher der Geistleib den materiellen Körper verläßt (siehe Tl. 3)Höhle des Drachen
unterer Tan'tienJulai
der neuerschaffene Leib, welcher aus der himmlischen Pforte austritt und über dem Schädel auf einer Lotosblüte thront. Sein Name ist "Sohn Buddhas".Kessel
Es gibt drei Kessel: der obere, der mittlere und der untere Tan'tien. In ihnen werden die drei Grundkräfte transmutiert.Kranich
Symbol für langes Lebenkristallisiertes Licht
wenn man das Licht lang genug kreisen läßt, dann kristallisiert es; das ist der natürliche GeistleibMeridiane
die zwei wichtigsten mystischen Meridiane sind derMond
Tu Mo
Meridian entlang der Wirbelsäule
Jen Mo
genau in der Mitte des Vorderkörpers
Yin (rechtes Auge, unterer Tan'tien)Goldener Ofen
Unterer Tan'tienFlammende Perle
konkretisiertes Licht, durch die Verschmelzung von Yin und Yang. Symbol der geistigen ErweckungRad des Gesetzes
Mikrokosmischer Kreislauf, der durch den Atem in Bewegung gehalten wirdReh
Symbol für langes Leben, denn das Reh schläft mit der Schnauze am Schwanz und schließt solcherart Tu Mo, so daß die normalerweise den Tu Mo herabströmende Lebenskraft erhalten bleibt.Schildkröte
Symbol für langes LebenSchmelztigel
Symbol der Umwandlungfliegender Schnee
aufwärtssteigende Kundalini (Energie) im RückgratShen
Geist, spirituelle KraftSonne
Yang (linkes Auge, Herz)Tan'tien
Elexierfeld (Zentrum der jeweiligen der drei Energien)der himmlische Teich
aus ihm fließt der Nektar durch den Gaumen auf die Zunge und soll von hier auf den unteren Tan'tien fließen (ind. Amrita, das durch besondere Schlucktechniken bewahrt wird)Waschen und Reinigen
Waschen vollzieht sich durch den Aufstieg und Reinigen durch den Abstieg der Kräfte während des kleinen himmlischen Kreislaufes (mikrokosmischer Kreislauf)himmlisches Tor
Pai Hui (ind. Brahmanrandhra) durch welche die Geistwesenheit den Körper verläßtUmdrehung
Tu Mo hinauf, Jenn Mo hinunterWasser
ist die sexuelle Energie. Sie wird vom Feuer des Herzens verdampft und steigt als fliegender Schnee emporWasserrad
Mikrokosmischer Kreislauf
Anhang
hallo,
muß Dir leider sagen das der Hinweis auf die geröteten Augen als Kennzeichen
des Taoisten unter der Diagnose "hochschlagendes Yang-verursacht durch inneren
Wind " zu finden sind, das heißt in unserem Sprachgebrauch "Zorn".
Das ist eine Auslegung, gegen die es nichts einzuwenden gibt - z.B. die zornvollen Gottheiten im tibetischen Buddhismus haben alle große, rotunterlaufene Glubschaugen (siehe auch im deutschen Sprachgebrauch "ich sehe rot")
Die Symptomatik geht manchmal mit Allergien, tränenden Augen, usw. einher. Als Kennzeichen des Taoisten gilt es in keinem Fall, da diese Energie bei einem Taoisten schon bevor sie hochsteigt in Bewegungsformen umgesetzt wird, um die innere Ruhe zu behalten, es wird nicht über den Kopf kompensiert. Die roten Augen sind dem Buddhismus wahrscheinlich viel näher. Gruß w.
Ja, das ist für mich ein Problem, ich weiß nicht mehr, von wo ich diese Ausdeutung her habe. Es war sicherlich in einem Buch, das sich mit asiatischer Kunst befasst hat. Leider weiß ich das nicht mehr. (werde also die Symboldeutung aus Mangel an Beweisen streichen müssen). Dass sowas kein Ausdruck der Harmonie und des gesunden Gleichgewichtes ist, das stört mich weniger, schließlich wird doch bei den radikalen Übungen des Pho Wa (buddhistisch, jedoch wird die Technik anscheinend auch von diversen Taoisten angewendet) Blut gespuckt, was ja auch nicht gerade gesund ist (kommt durch das heftige Atmen und Schreien zustande - auch das Schreien eines Mantras ist vom Standpunkt des konservativen Taoismus haarsträubend barbarisch).
Ein kleiner Hinweis: auf die geröteten Augen in Folge eines alchemystischen Prozesses wird beim rebellischen Affen angedeutet, weshalb ich nach wie vor glaube, dass meine Behauptung nicht absurd war. Aber wie gesagt, ich kann es nicht mit einschlägigen Quellen belegen (übrigends habe ich betont, dass es sich um taoistischen Yoga handelt, das heißt, dass man da in dieser asketischen Disziplin nicht so zimperlich ist, wie im "bürgerlichen" Taoismus. Der Kung Fu, der ja auch auf taoistischen Praktiken beruht ist auch nicht gerade zimperlich - mit anderen Worten: zuerst das Ziel, dann die Gesundheit und die kosmische Harmonie)
mit Grüßen,
Alfred
Wu Ch'eng-En, "Der rebellische Affe", die Reise nach dem Westen, Rowohlt, rororo 82 83, 1961
Alfred Ballabene, Vienna, Austria, Europe, 1999