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Psychogone

© copyright Alfred Ballabene, Wien

Was sind Psychogone?

Psychogone sind Gedankenschöpfungen, welche durch starke Emotionen und plastische Vorstellungskraft zu einer virtuellen Realität für den Urheber werden. Er sieht dann dieses Gedankenbild als Gegenstand oder Person vor sich. Handelt es sich um eine als Psychogon erschaffene Erscheinung einer Person (oder Wesenheit), so kann auf diese Art durch wechselwirkende Kräfte eine Verbindung zu dieser Wesenheit geschaffen werden. Auf dem selben Prinzip beruht die magische Verbindung und Einwirkung mittels Bilder und Figuren. Je nachdem, wieviel Seelenkraft in so ein erschaffenes Mentalbild einfließt, wird die Dichtigkeit und Lebendigkeit eines solchen Abbildes zu oder abnehmen.

In nachstehendem Geschehen, das Ramakrishna uns überlieferte, ist deutlich ersichtlich, wie die Kraft von Ramakrishna in die Erscheinung einfließt und von dieser religiöse Inhalte wie ein Echo wieder zurückreflektiert werden.


Theosophische Auffassungen

Gedankenschöpfungen haben in den Jenseitsauffassungen der Theosophen einen hohen Stellenwert, gibt es doch nach ihrer Lehre eine eigene Ebene (Mentalwelt), die aus solchen Bildern erschaffen ist.


Das Philips Experiment

Im Vergleich zwischen der Erscheinung von Ramakrishna und den Beschreibungen von Leadbeater erkennen wir bereits, daß es verschieden dichte Erscheinungsformen geben muß. Tatsächlich können solche Psychogone bis zu einer solchen Dichtigkeit gebildet werden, daß es zu Poltergeistphänomenen kommen kann. Das Philips Experiment ist ein Beispiel hierfür:

Wolfgang M. Harlacher, Esotera 1979, Heft8, Seite 708 ff, "Die Erschaffung Philips"
"Dieses Langzeitexperiment gehört zweifellos zu den aufschlußreichsten, die je zur Erforschung der Psychokinese, aber auch im Hinblick auf eine Überprufung von spirilistischen Erscheinungen unternommen worden sind. Einer Gruppe von fünf Frauen und drei Männern gelang es, im Rahmen von Seancen nach spiritistischem Vorbild eine ununterbrochene Serie von Phänomenen zu erzeugen, wie man sie früher "Klopfgeistern" zuzuordnen pflegte. Mit einem gravierenden Unterschied: Die "Persönlichkeit", die sich durch lautes Knachen in der Tischplatte mit ihnen unterhielt, entsprach in allen Details einer Figur mit Namen "Philip", die sie frei erfunden hatten......"

Hierzu gibt es auch ein Buch von Iris M. Owen u. M. Sparrow: "Eine Gruppe erzeugt Philip" (Untertitel: Das Abenteuer einer kollektiven Geisterbeschwörung. Die psychische macht der Masse). Aurum Verlag, Freiburg im Breisgau, 1979


Gedankenfotographie

Aus der Parapsychologie kennen wir noch weitere Phänomene, die man den Psychogonen zuordnen kann, auch wenn sie sich völlig anders präsentieren, nämlich die Gedankenfotografie. Diese ist schon lange bekannt und erfuhr durch die Experimente mit Ted Serios eine neue Renaisance. Berichte über diese Experimente erschienen in Buchform von

Jule Eisenbud: "Gedankenfotografie", mit einem Vorwort von H. Bender, erschienen im Aurum Verlag, Freiburg im Breisgau, 1975.


Psychogone in der Magie

Natürlich war das unbewußte Erzeugen von Psychogonen und die Begegnung mit den Erscheinungen schon immer ein Geschehen, das die höchste Aufmerksamkeit auf sich zog. In der Magie und in verschiedenen Religionen wurden die Methoden durch die Empirie von Generationen ausgefeilt und in geheimer Tradition weiter gegeben.. Ich bringe nachfolgend die Geschichte von tibetischen Zauberern, die ein Ritual einer Anrufung Yamas durchführten:

    Aus der Zeitschrift: Glückliche 7 Tage, 1978, Seite 28 Artikel von Felix Reinhardt

    "Wenn du schweigen kannst", sagte der tibetanische Zauberer, "will ich dir den Höllenfürst Yama zeigen."

    "Noch immer ist es Zeit, umzukehren, o du, der du von den Göttern behütet wirst." Die Stimme des alten Scherap zitterte vor Angst. "Der mutige Mann kehrt niemals um," antwortete Roy Harrison ein wenig pathetisch."Du hast mir versprochen, daß ich ihn sehen soll, deinen Yama, deinen Fürst der Hölle. Also gehen wir!" Roy Harrison schritt weiter den steilen Pfad bergan.

    Jetzt, kurz vor dem Ziel seiner Wünsche, dachte er nicht daran, umzukehren. Monatelang hatte er Scherap, den tibetanischen Zauberer, durch die Dörfer und Zeltstädte der Bauern begleitet. Er hatte sich die Freundschaft des Alten erworben und hatte sich mit dessen Hilfe in einen echten Nukhwa verwandelt, einen tibetanischen Zauberer. Und jetzt stand der große Augenblick kurz bevor: Das Treffen der Zauberer aus dem ganzen Land, und die gemeinsame Dämonenbeschwörung.

    Kein Mensch sah Harrison mehr an, daß er Engländer war. Er hatte sich die Sitten und Gewohnheiten des Volkes angeeignet und trug den schlangenartigen Haarknoten auf dem Kopf, das Zeichen der Nukhwas. Trotzdem war ihr Vorhaben nicht ungefahrlich. Niemand wußte es besser als der alte Scherap. Es galt als furchtbares Verbrechen, einen Fremden in die Geheimnisse einzuweihen. Zweifellos würde man sie beide erschlagen, wenn herauskäme, daß Harrison ein Weißer war.

    Je mehr sie sich dem Versammlungsplatz näherten, desto ängstlicher wurde der alte Scherap. Noch einmal bat er Harrison umzukehren. Mit einem flehenden Blick in den Augen flüsterte er: "Als ich dir versprach, dich zur Beschwörung Yamas mitzunehmen, da erschien alles einfach und nicht so gefährlich. Aber jetzt, wo der heilige Platz vor uns liegt, und ich meine Brüder sehe, wie sie von Radja hergeströmt kommen, scheint es mir unmöglich zu sein, deinen Wunsch zu erfüllen. Wir fordern die Götter heraus ... und die Dämonen."

    "Falls irgendetwas geschieht, Scherap", sagte Harrison mit gepreßter Stimme, "dann werde ich dich nicht verraten. Ich werde schwören, daß ich dich nicht kenne und dich niemals gesehen habe."
    "Gut, wenn du schweigen kannst," sagte der tibetanische Zauberer voller Resignation, "ich will mein Versprechen halten und dir den Höllenfürst zeigen."

    Zielstrebig ging er auf die große Lichtung zu. Jetzt war es zu spät, um noch umzukehren. Sie befanden sich bereits am Rande des heiligen Platzes. Ihnen gegenüber, am anderen Ende der Lichtung, lag ein riesiger Findling, mit einer vollkommen platten Oberfläche. Um ihn herum saßen ungefähr zwanzig Zauberer, in buttergelbe Schafshäute gekleidet, mit dem schlangenähnlichen Haarknoten auf dem Kopf. Sie unterhielten sich nur ab und zu im Flüsterton.

    So unauffällig wie möglich setzten sich Scherap und Harrison zu ihnen. Der Engländer merkte, daß er vor Aufregung ein wenig außer Atem war. Aber noch immer war er überzeugt, daß er irgend einen Schwindel erleben würde, irgendwelche tibetanische Zaubertricks.

    Die Dämmerung senkte sich rasch über den Platz, und der Abendwind raschelte durch die Blätter der Pappeln, die die Lichtung umsäumten. Harrison beugte sich zum alten Scherap nieder und fragte ihn leise: "Auf wen warten wir?"
    "Wir warten auf Drukh Schim, den großen Zauberer."

    Als wäre dies das Stichwort gewesen, betrat ein großer, breitschultriger Mann mit hoheitsvoller Miene den heiligen Platz. "Das ist Drukh Schim, der große Zauberer", flüsterte Scherap. "Er ist berühmt für seine Zauberkraft im ganzen Norden unseres Landes."

    Schweigend, ohne einen der Anwesenden zu begrüßen, bestieg Drukh Schim den Findling und hockte sich auf dessen Plattform nieder. In seiner rechten Hand hielt er einen menschlichen Hüftknochen, neben seiner Linken lag eine menschliche Schädeldecke.

    Ohne daß Harrison irgend ein Zeichen bemerkt hätte, begannen auf einmal alle Zauberer, sich hin und her zu wiegen. Dabei stießen sie tiefe, singende Töne aus. Und dann plötzlich die Beschwörungsformel: "Yamantaka! Yamantaka! Yamantaka!" Der Ruf nach Yama, den Höllenfürsten.

    Nach der dritten Wiederholung dieses Wortes hob Drukh Schim den menschlichen Hüftknochen an die Lippen. Er war ein Horn, dem ein getragener, trauriger Ton entquoll. Die Zauberer wiegten sich schneller und schneller. ,,Yamantaka! Yamantaka! Yamantaka!"

    Harrison fühlte, wie ihn ein unbekanntes Gefühl ergriff, das seine Skepsis töten wollte.

    Er merkte, wie er auf Yama wartete, obgleich es ihn doch eigentlich nicht geben konnte. Wollte dieser Mann dort auf dem Findling sie alle hypnotisieren? Um dem zu entgehen, beschloß Harrison sich auf ein Schachproblem zu konzentrieren.

    Es war unmöglich. Immer wieder kehrten seine Gedanken zu Yama zurück. Das abscheuliche Bild, das der alte Scherap ihm von Yama entworfen hatte, formte sich bildhaft in seinem Gehirn. Nur in seinem Gehirn ?...Ungläubig starrte Harrison auf den Platz vor dem Findling. Nein, das war keine Vision. Er, Roy Harrison, aus dem Königreich Egland sah ihn ganz deutlich: Yama, den Schrecklichen, den Fürst der Hölle.

    Zuerst war er nur ein Nebelstreifen, an den sich ein anderer und dann ein dritter reihte. Dann sah er die hervorquellenden, leuchtenden Augen. Sie stierten voller Tücke und Bosheit. Rechts und links von diesen Augen verdichteten sich gerheimnisvolle Nebelschwaden. Auf einmal brachen sie auseinander...und formten sich zu vierunddreißig Armen und vierunddreißig Händen, von denen jede ein Instrument der Zerstörung hielt: Dolche, Pfeile, Speere, Messer...

    Von jeder der beiden Schultern Yamas hing eine Kette aus menschlichen Schädeln. Auch vom Hals herab fiel eine doppelte Kette von Totenköpfen, die bei der kleinsten Bewegung grauenerregend klapperten.

    Harrison erschauerte. Jetzt überkam ihn ein Gefühl der Furcht, das alle anderen auch zu haben schienen. Die Furcht, daß sie Yama mit ihrem Willen nicht wieder bannen könnten. Scherap hatte ihm erklärt, wie schrecklich es wäre, wenn Yama ihrer Willenskraft entschlüpfen würde. Er würde durch das Land rasen und größtes Unheil anrichten. Er würde das Vieh töten und die Weiden verdorren lassen. Kurz, Yama würde mehr Unheil verbreiten, als auch der höchste aller Lamas wieder gutmachen konnte.

    Wer würde siegen? Harrison spürte es fast körperlich, wie die Nukhwas ihre Willenskraft vereinigten, um Yama zu zähmen. Eine Ewigkeit schien zu vergehen. Dann, endlich, begann die Erscheinung zu verblassen. Und Harrison, wie alle seine Zauberkollegen, fühlten eine wilde Freude, als sie bemerkten, daß sie Sieger blieben.

    Ein Teil Yamas nach dem anderen löste sich auf, bis zuletzt nichts übrigblieb als zwanzig Zauberer und Drukh Schim, der allein auf seinem Findling saß. Harrison war in kalten Schweiß gebadet. Er zitterte am ganzen Körper.


Gotteserscheinungen



Wer kennt sie nicht die zahllosen Berichte über Erscheinungen Vishnus, Shivas, Krishnas, der Mutter Gottes. Ich beabsichtige mit Folgendem nicht die dahinter stehenden göttlichen Existenzen in Zweifel zu ziehen, sondern möchte durch den Beitrag darauf hinweisen, daß in all diesen Fällen immer auch ein bißchen Mensch an der Erscheinung mitbeteiligt ist und auch zurückreflektiert.

Für tiefer interessierte Menschen, die in den verschiedenen Erscheinungen göttlicher Manifestationen aus ihrer Religion Widersprüche gefunden haben, durch welche mitunter Zweifel an der Richtigkeit des Glaubens aufgetaucht sind, jene Menschen finden durch diese Argumentationen vielleicht Erklärungen, welche die Widersprüche lösen und religiöse Ausrichtung und Gottesglauben wieder herzustellen vermögen.

In all den Gotteserscheinungen bildet der Mensch oder das Kollektiv ein mit ganzer Herzenskraft geladenes ideoplastisches. Abbild seiner religiösen Vorstellung. Dieses. kollektive Paychogon, das sich aus feinstofflicher Materie aufbaut, dient nun als. Mittler zum göttlichen Ursprung, von wo es auch seine spirituelle Kraft und seine spirituelle Belebung erhält. Die Gestalt und die Substanz, also die tieferen Elemente, stammen vom Menschen. In diese durch den Menschen zu einer Persönlichkeit abgegrenzten Hülle strömt die Lebenskraft aus hohen Ebenen, aus der kosmischen Urintelligenz ein, und belebt diese zu einer gnadenvollen, mächtigen Erscheinung.

Nicht immer muß die spirituell einfließende Kraft aus der höchsten Ebene stammen. Sie kann auch in einem Astralreich ihren Ursprung haben. Ensprechend sind auch Kraft und Art der Erscheinung.

Von diesen reinen Erscheinungen gibt es alle Übergänge zu den Persönlichkeits-Psychogonen, so daß alle möglichen persönlichkeitsgebundenen und kulturellen Nüancierungen auftreten können mit mehr oder weniger großen Abweichungen von unseren Idealvorstellungen. Es wäre unrichtig wegen dogmatischer Mängel, die sich in einer Erscheinung manifestieren z.B. alle Marienerscheinungen abzulehnen. Wir sollten vielmehr danach trachten Gott als die innere bewegende Kraft zu erspüren, die sich in uns und außerhalb unser befindet.