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Veränderte Bewußtseinszustände im Yoga
Erleuchtung, Samadhi, Satori


© copyright Alfred Ballabene, Wien

    Diskussion:

Bei der Beurteilung veränderter Bewußtseinszustände geraten wir in ein Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Religion (bzw. Esoterik). Beide Teile vermögen zum tieferen Verständnis Wertvolles beizutragen:

Wann kann ein Zustand kosmischer Schau als als echt und wann als Artefakt, als Folge cerebraler Funktionen betrachtet werden?

Es läßt sich dies nicht so leicht beantworten. "Kosmische" Scheinerlebnisse können durch das Ausfallen wesentlicher cerebraler Funktionen auftreten, wie z.B. durch das Ausfallen des Zeitsinnes, der Raumorientierung, der Ich-Abgrenzung oder des logischen Denkens mit archetypischer Sehensweise an seiner Stelle. Alle diese Funktionsstörungen können bei sehr starker Erregung leicht auftreten. Viele "kosmischen Schauungen" fallen unter diese Kategorie. Als echt kann man einen Zustand bezeichnen, wenn er einen Informationsgewinn bringt, dessen Informationsquelle außerhalb des eigenen cerebralen Systems liegt. So leicht dies gesagt ist, so schwer entzieht sich dies einer Nachprüfbarkeit.

Was könnte auf jeden Fall stimmen, unabhängig des Standpunktes (wissenschaftlich/esoterisch)?

Die Funktionen unserer Wahrnehmung und unseres Verstehens der Dinge haben verschiedene Ebenen der Verarbeitung - ähnlich wie beim Computer. Unsere Logik, wie sie sich nach außen gibt ist eine sehr koplexe Ebene und entspricht einer entwickelten Programmsprache, etwa wie Netscape-Editor. Darunter liegt ein einfacheres System, ein System der Module, es ist das des archetypischen Empfindens und Kategorisierens und entspricht ungefähr dem Assembler. Noch tiefer liegen Funktionseinheiten wie Zeitsinn, Raumsinn etc. In einer kosmischen Schau ob echt oder unecht wird die Verbindung zu einzelnen solcher Einheiten unterbrochen. Das klingt einstweilen noch sehr materialistisch und es stellt sich die Frage - was hat das mit kosmischer Schau zu tun? Nun, wenn es sich nur im Gehirn abspielt, gar nichts. Der selbe Reduktionsvorgang kann jedoch auch philosophisch in Hinblick auf das "wahre Sein" des Kosmos vollzogen werden.

Alter und neuer Auffassungen zufolge ist der Kosmos das Produkt einer Idee (Gottes) und hinter den vergänglichen Erscheinungen steht etwas anderes, das nichts mit Materie zu tun hat, nichts mit Raum und wahrscheinlich auch nichts mit Zeit. Die Vielfalt der Erscheinungen wird reduziert auf wenige verbleibende Parameter wie z.B. das Empfinden einer Eigenexistenz (wird natürlich völlig anders empfunden als im üblichen Tageszustand).


    Konventionelle Standpunkte und Erfahrungsberichte

In der Beurteilung dieser Art von Zuständen gibt es keine neutralen Standpunkte und wir befinden uns mitten im Spannungsfeld verschiedener Paradigmen. Ohne Partei ergreifen zu wollen und esoterische Betrachtungsweisen abzulehnen, möchte ich auf einige in der Esoterik verbreitete Irrtümer hinweisen, die dadurch entstanden, daß christliches Gedankengut östlichen Anschauungen aufgeprägt wurde. "Erleuchtete" werden als Göttliche Inkarnationen betrachtet und es werden weite Reisen zu ihnen unternommen. Kritisch wird es, wenn Allwissen in sie hineinprojiziert wird. Dies entspringt dem Hilfebedürfnis der Menschen. Die 'Erleuchteten', die diese Umstände in Sebstgefälligkeit nützen, beweisen damit, wie weit sie von Weisheit oder dem was man unter Erleuchtung versteht entfernt sind.

Ein Erleuchtungszustand beinhaltet keine intellektuellen Erkenntnisse in Form eines Wissenszuwachses im Sinne von Information über die Welt oder andere Personen; im Gegenteil, in diesem Zustand sind Intellektualität und Logik nicht existent. "Erleuchtete" können weise sein, dies ist jedoch nicht zwingend und auf jedem Fall selten. Speziell in Indien sind "Erleuchtete" oft dogmatisch eingeengt (das Erfolgserlebnis bestätigt sie in ihrem System) und Europäern und Amerikanern gegenüber überheblich, auch wenn sich dies hinter einer freundlichen Maske verbirgt.


    Berichte über Erleuchtungszustände von Personen unseres Kulturkreises

R.M. Bucke, "Kosmisches Bewußtsein", Celle 1925;
zitiert aus Carl Albrecht, "Das mystische Erkennen", Bremen (1958), S. 102
"Es ist das Erlebnis des inneren Lichtes. .. Ohne irgendwelche Vorahnung fühlt man sich plötzlich wie von Flammen erfaßt, von einer rosigen brennenden Wolke umgeben, im gewissen Sinne so, als würde ein Feuer aus seinem eigenen Inneren emporlodern. .. Dabei besteht eine unaussprechliche freude, Seligkeit, eine Gewißheit, Triumphgefühl. .. Alle Verstandes- und Gefühlskräfte werden erleuchtet. .. Der Kosmos ist keine tote Materie mehr. Blitzartig enthüllt sich der Sinn, das Ziel der Weltschöpfung."

R.M. Bucke, "Kosmisches Bewußtsein", Celle, 1925
Aus: Carl Albrecht, "Das mystische Erkennen", Bremen, 1958, S.102
"....Da fand ich mich plötzlich ohne irgendein vorhergegangenes Anzeichen in einer feurigen Wolke. Einen Augenblick dachte ich an Feuer, an einen großen Brand irgendwo in der Nähe; dann aber merkte ich, daß das Feuer in mir selbst war. Gleich darauf überkam mich ein Gefühl unaussprechlicher Freude und Wonne. Auch folgte unmittelbar eine intellektuelle Erleuchtung, die ich nicht zu beschreiben vermag. Jedenfalls gewann ich - nicht einfach durch Glauben, vielmehr durch Anschaung - die Überzeugung, daß das Universum nicht tote Materie sei, sondern lauter Bewegung und Leben. Ich wurde mir des ewigen Lebens in mir selber bewußt ...Die Vision dauewrte nur wenige Sekunden.

Heinrich Zimmer, "Der Weg zum Selbst", S.76
"....Während dieses Erlebnisses hatte ich ein Gefühl, als ob eine Menge Ameisen mir den Rücken hinaufliefen und ein sanftes, gutartiges Feuer rings um mich herum mit heller Flamme brenne. Dabei fühlte ich mich selbst ganz körperlos und wie in Lichtglast getaucht. Der Glast dieses Lichtes war wie Abendsonnenschein, in den ein feiner Staubregen fällt. Meinen Augen entstürzten Tränen. Gegen Ende dieses Erlebnisses steiß ich einen Laut aus, eine Art Ruf, und brach die Meditation ab und begann meinen Rosenkranz in der gewohnten Weise zu zählen."


    Verschiedene Arten von Samadhi (indisch dogmatisch)

    Bhava Samadhi:
Bhava ist die Bezeichnung für einen ekstatischen Zustand 'kosmischer Liebe'.
Beispiele:

"Die Musik zog Indira Devi nach innen, aber in dieser weltfernen Versunkenheit verlor sie doch nicht das Wachbewußtsein gänzlich. Manchmal tanzte sie in diesem Zustand vor Verzückung."
Zitat: S.189 aus: 'Asiatische Mystiker', Hellmuth Hecker, Octopus Verl., Wien 1981

Ramakrishna rezitiert das Mahimna Sutra. "Eines Tages betrat Ramakrishna einen Shiva-Tempel und began als Lobpreisung Shivas das Mahimna-Sutra zu rezitieren. Als er im Begriff war, das Sutra zu sprechen, fand er sich plötzlich in Ekstase. Ramakrishna war eingetaucht in das Gefühl der Herrlichkeit Shivas, er verlor sein irdisches Bewußtsein, vergaß den Hymnus, die worte, die Sprache, die Folge der Verse und alles andere um sich. Immer wieder rief erv laut aus: 'Oh großer Gott, wie kann ich Deine Herrlichkeit ausdrücken?' Während Ramakrishna so in Ekstase verweilte, lief ein Strom von Tränen über die wangen, die Brust, seine Kleider, so daß schleißlich sogar der Boden naß war. Die Diener und Aufseher des Tempels kamen von allen Seiten gelaufen, als sie dieses Weinen und die mit halb versagender Stimme hervorgebrachten Worte, wie von einem Verrückten, hörten. Wie sie ihn in diesem außergewöhnlichen Zustand fanden, waren sie erstaunt und glaubten, sein Geist sei verwirrt. Einige lachten über ihn, andere wollten den 'Verrückten' aus der Gegenwart Shivas entfernen.
Mathur Babu aber war gerade im tempel der Kali und kam sofort, als er von der Aufregung um den jungen Priester (Ramakrishna) hörte. Er erkannte den Zustand Ramakrishnas sofort und warnte erbost die Tempeldiener.
Als ramakrishna bald darauf aus seiner Entrückung zurückkehrte und all die Menschen um sich sah, fragte er angstvoll wie ein Kind: 'Habe ich denn etwas Falsches getan?' Mathur grüßte ihn und sagte: 'Nein, Vater, du hast einen Hymnus rezitiert. Ich stand hier, damit dich nicht jemand gedankenlos störe."
Zitat: Saradananda: 'Ramakrishna the Great Master', S. 431, Madras, Indien, 1970 (4.Auflage)

    Sa-Vikalpa Samadhi:
Das "Aussteigen aus dem fleischlichen Körper" im Zustand der Ekstase.

"Im Jahre 1954 hatte Dilip Kumar Roy in Allahabad einen Freund vile von Ramdas, einem südindischen Heiligen, erzählt, den Dilip ein Jahr vorher kennen lernte. Nachdem er dann schlafen gegangen war, wachte er pl&puml;tzlich auf und hörte die Stimme von Ramdas: 'Komm, komm - hier herauf!'
Und da geschah es: mein hämmernder Schädel öffnete sich oben und ich sah mich selbst himmelwärts schnellen, das Blau im Flug durchqueren, bis ich auf einmal erkannte, daß ich mich außerhalb meines Körpers befand. Es war wirklich eine Samadhi-Ekstase, die mich zutiefst erregte - ein gesegneter, befreiender Sprung (mukti) aus dem Gefängnis des Fleisches. Doch wie kann ich mit Worten die Verzückung beschreiben, die ich erfahren mußte, um sie zu glauben? Als ich in meinen Körper zurückkehrte, schwang die Verzückung noch nach."
Zitat: Hellmuth Hecker, 'Asiatische Mystiker', S.179-180, Octopus Verl. Wien, 1981

Über Indira Devi: "Zuerst dachte sie, sie werde im Lotossitz einschlafen, aber als sie sich dann eines Tages niederleiß, stoppte der elektrische Strom, der vom Ende ihres Rückgrates emporzuckte, nicht wie gewöhnlich, sobald er den Kopf erreichte. Statt dessen öffnete sich ihr Haupt, als er es berührte, so schien es ihr zumindest, und sie befand sich außerhalb ihres Körpers - trieb auf samtenen Wogen der Seligkeit, weitete sich und bewegte sich so frei wie die Luft. Da war kein Gedanke, kein Verlangen, keine Freude, sondern etwas ganz anderes. Ein völlig anderer Rhythmus, eine andere Welt. Es gab keine Schranken von Ziet und Raum, obwohl sie ihre eigene Ganzheit beibehielt. Sie konnte ihren Körper auf dem Fußboden sitzen sehen. Nach einer Weile spürte sie eine Schwere auf dem Kopf und befand sich wieder in ihrem Körper. Dies war ihre erste Erfahrung vom Sa-Vikalpa Samadhi."
Zitat: Hellmuth Hecker, 'Asiatische Mystiker' S.185-186, Octopus Verl. Wien, 1981

Über Indira Devi: "Die zweite Art, auf die sich das Bewußtsein vertiefte begann mit einem elektrischen Strom, der vom Ende des Rückgrates ausging und zum Herzen, Nacken und Scheitel hinaufkroch oder emporzuckte. Auf einmal öffnete sich dann der Kopf und sie war frei. Frei von der Versklavung des Körpers, auf samtenen Wellen der Ekstase und Harmonie treibend. Sie sah, wie sie sich über den Körper, der unbeweglich blieb, weitete. In diesem Zustand gab es kein Denken. Dennoch dauerte das Gefühl der Dualität fort, das Ich in ihr blieb - jetzt befreit von den Grenzen von Raum und Zeit. Die meisten ihrer Visionen kamen in diesem Zustand. Nach einer Weile spürte sie eine Schwere auf dem Kopf und fand sich auf der Erde wieder."
Zitat: Hellmuth Hecker, 'Asiatische Mystiker' S.189, Octopus Verl. Wien, 1981

    A-Vikalpa Samadhi:
Das Schwinden des Ich

" Am 5.Mai 1972 erlebte Dilip Kumar Roy in Madras, wohin er zum Singen gefahren war, um Mitternacht, daß das Halbdunkel der Nacht plötzlich gänzlich finster wurde. Er hörte Stimmen über seinem Kopf, den Namen von Vishnu, und dann bekam er einen Schlag auf den Kopf:
'Er verursachte eine furchtbare Explosion, in der mein Körper verlosch. Aber es war eine köstliche Auflösung, in der ich spürte, daß mein Ich-Sinn, die Ichhaftigkeit, ahamta, vollständig verschwunden war und ein Bewußtsein reiner Seligkeit hinterlassen hatte, von aller Furcht befreit. "
Zitat: Hellmuth Hecker, 'Asiatische Mystiker' S.180, Octopus Verl. Wien, 1981

    Nir-Vikalpa Samadhi:
Auflösung von Ich und Welt

Über Indira Devi: "Wie gewöhnlich stieg ein elektrischer Schlag vom Ende ihres Rückgrats auf. Ihr Schädel öffnete sich, und sie war frei von der Knechtschaft ihres Körpers. Wie ein Vogel, der aus dem Gefängnis heraus gelassen wird, schwang sich der Geist empor. Es war, als ob sie durch verschiedene Welten triebe und dem Ruf einer Flöte folge. Indira erinnerte sich, Wesen des Lichtes und der Harmonie gesehen und die Ekstase der erdnahen Götter gefühlt zu habe, vor allem aber erinnert sie sich an den Anruf der Flöte. Er war so nah und dennoch konnte sie ihn nicht erreichen. Höher und höher stieg sie empor, bis es nichts mehr gab außer dem Flötenruf, und dieser Ton war zur Form geworden, eine Realität, die sie irgendwie berühren wollte. Kaum tat sie es, verwandelte sich die Form in eine blendende Sonne, die in eine Million Teile zersprang , und dann war nichts, und dennoch alles. Es gab kein Ich mehr, nichts Erfahrbares, keine Form, keine Zweiheit, keinen Gott, keinen Adepten. Sie hatte jegliches Bewußtsein verloren, um Bewußtsein zu werden. Es gab nur Seligkeit und eine unermeßliche Wirklichkeit, die regierte, jenseits allen Denkens, aller Beschreibung, aller Vorstellung. Die Zeit blieb stehen - oder es gab vielmehr keine Ziet - dennoch kehrte sie nach einer Weile zurück in den Schatten dieser Realität, dieser Welt."
Zitat: Hellmuth Hecker, 'Asiatische Mystiker' S.190, Octopus Verl. Wien, 1981

    Sahaja Samadhi:
Wahrnehmung der Welt im Zustande des Nirvikalpa Samadhi

(Ramana Mahrishi:) "Was geschah, war, daß meine Wünsche und mein Ego von mir gingen wie und weshalb, das vermag ich nicht zu sagen - und daß ich fortan in der Weite zeitlosen Friedens lebte. Manchmal verharrte ich mit geschlossenen Augen, und wenn ich sie öffnete, sagten die Leute, ich sei aus meiner gesegneten Meditation gekommen. Doch ich kannte den Unterschied zwischen Meditation und Nichtmeditation, ob gesegnet oder nicht, überhaupt nicht. Ich lebte einfach, ein ruhiger Zeuge all dessen, was um mich geschah, fühlte mich jedoch niemals aufgerufen, aktiv einzugreifen. Nie konnte ich den Drang empfinden, etwas zu tun, außer zu sein, einfach zu sein."
Zitat: Hellmuth Hecker, 'Asiatische Mystiker' S.178, Octopus Verl. Wien, 1981


    Körpersymptome während der Exstase

Schlagwortartige Aufzählung einiger typischer Symptome in der christlichen Ekstase nach: